• 17.01.2004 17:26

  • von Marcus Kollmann

TF104: Unspektakulär, aber mit vielen Verbesserungen

Gustav Brunner und 'F1Total.com' erklären, worin die genauen Unterschiede zwischen dem TF103 und dem neuen TF104 bestehen

(Motorsport-Total.com) - Auf den ersten Blick betrachtet erschloss sich den heute der Präsentation des TF104 in Köln beiwohnenden Gästen und Medienvertretern nicht unbedingt sofort, dass Chefdesigner Gustav Brunner und sein Team das sich zunächst nicht gravierend vom letztjährigen Boliden unterscheidende neue Auto in vielen Bereichen überarbeitet haben.

Titel-Bild zur News: Toyota TF104

Brunner über den TF104: Es wurde kein Teil vom TF103 übernommen

"Jedes einzelne Teil wurde überarbeitet und verbessert"

"Wir haben nicht versucht das Rad neu zu erfinden, doch jedes einzelne Teil des Autos wurde überarbeitet und verbessert. Es gibt keine Teile die wir übernommen haben", verriet der Österreicher, der den TF104 ohne wenn und aber als "eine Weiterentwicklung" seines Vorgängers bezeichnet. Folglich sind die Verbesserungen auch im Detail zu finden.#w1#

So ähnlich der TF104 dem TF103 auch auf den ersten Blick sehen mag, auch ohne angestrengtes Betrachten fällt auf Anhieb auf, dass die Motorenabdeckung und die seitlichen Endplatten des Heckflügels gemäß den geänderten technischen Anforderungen größer ausgefallen sind als im Vorjahr. Im Heckbereich des Fahrzeugs hat man aber auch die so genannten "Kamine", unter denen sich die Auspuffauslässe befinden, verändert.

Meiste Veränderungen im hinteren Fahrzeugbereich

Diese wurden nämlich vergrößert und weiter nach innen verlegt, womit die heißen Abgase nicht mehr wie beim Vorgänger des TF104 direkt vor den Hinterreifen herauskommen sollen. Das flachere Heck dient hingegen der Verbesserung der aerodynamischen Effizienz, denn der Heckflügel wird nun besser angeströmt. Ebenfalls leicht verändert wurden die 'Winglets', die eine Weiterentwicklung der zuletzt beim TF103B verwendeten Variante darstellen. Darüber hinaus verkürzte man aber auch die Seitenkästen, um die aerodynamische Effizienz zu verbessern, und auch der Tank wurde verändert und ist nun länger und schmaler.

Im vorderen Bereich hat sich ebenfalls einiges getan. Der heute gezeigte Frontflügel des TF104 ist zum Beispiel eine auf dem Vorgänger vom TF103 basierende verbesserte Version, bei der die seitlichen Endplatten modifiziert wurden. Während das letztjährige Auto ab dem Großen Preis von Deutschland noch mit einem großen Luftleitblech links und rechts ausgestattet war, setzt man beim TF104 wieder auf eine optisch unspektakulärere Variante die aus zwei kleinen und versetzt angebrachten Luftleitblechen besteht.

Aerodynamik ist das A und O

Alle mechanischen Komponenten wurden zudem in ihrer Größe und ihrem Gewicht optimiert, was auch für das neue Siebengang-Getriebe mit Titan-Gehäuse gilt. Aber auch andere Details wurden nicht außer Acht gelassen. Laut Gustav Brunner kommt beim TF104 "eine neue Elektronik, die wir zum Teil selbst entwickelt haben" zum Einsatz und "das neue Lenkrad verfügt über ein Farbdisplay."

So geringfügig einige der Veränderungen für sich genommen auch erscheinen mögen, sollte man die Verbesserungen die sich dadurch in der Gesamtsumme ergeben können nicht unterschätzen. Denn: "Die Aerodynamik ist der ausschlaggebendste Bereich was die Leistungsfähigkeit betrifft", machte Brunner, der sich auf dieses so wichtige Gebiet bei der Entwicklung des TF104 stark konzentrierte, noch einmal deutlich wovon letztlich abhängt ob ein Formel-1-Auto schnell oder langsam ist.