Testfahrten: Große und kleine Probleme bei BAR-Honda
Die letzten Testfahrten des BAR-Honda-Teams vor der Sommerpause der Formel 1 verliefen nicht wunschgemäß
(Motorsport-Total.com) - Da im August wegen des Testverbots die Weiterentwicklung der Formel-1-Boliden heruntergefahren werden muss, versuchten die meisten Teams in dieser Woche, ein intensives Testprogramm abzuspulen. Dabei kamen im Falle von BAR-Honda auch neue Teile zum Einsatz, die den Testablauf jedoch nicht reibungslos gestalteten.

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Takuma Sato hofft trotz der Probleme auf einen Schritt nach vorne
Neben den Stammfahrern Jenson Button und Takuma Sato war auch Testpilot Anthony Davidson in Jerez de la Frontera unterwegs. Während Button am ersten Testtag problemlos 114 Runden abspulte, verbrachte Davidson mehr Zeit an der Box als auf der Strecke. "Wir hatten beim Test alles was wir brauchten, wir konnten nur zu wenig fahren", erklärte der Brite. Er war am ersten Testtag für ein Aerodynamik-Programm zuständig, doch Getriebe- und Motorprobleme verhinderten einen ordentlichen Test. Immerhin konnte er das sechste BAR-006-Chassis einfahren.#w1#
Probleme an jedem Testtag
Am zweiten Testtag waren alle drei Fahrer aktiv, auch wenn Davidson nur drei Umläufe fabrizierte. Nun hatte auch Button Probleme. Das Getriebe streikte und der Motor musste, wenn auch geplant, gewechselt werden. So konnte der Engländer nur 27 Runden absolvieren. Auch Sato fuhr am Vormittag nur neun Runden - die Kraftübertragung in seinem BAR-Honda-Boliden streikte.
Der Freitag sah nicht viel besser aus. Sato war schnell, doch abermals behinderten massive Getriebeprobleme den Testfortschritt. Immerhin konnte der Japaner das Aerodynamikprogramm am Nachmittag abschließen, ehe ein Motorschaden den Tag beendete. Davidson konnte den Testtag dagegen geordnet abschließen. Auf seinem Plan stand unter anderem die Erprobung von Aufhängungsteilen.
Produktiver Test trotz der Schwierigkeiten
"Der erste Tag war in Ordnung", erklärte Jenson Button. "Wir konnte viel fahren und Reifen für Hockenheim und den Hungaroring testen. Auch wenn wir immer zu den Schnellsten gehörten, so kamen wir am zweiten Tag nicht in Schwung. Ich konnte wegen Problemen nur sehr wenig fahren und ging nur zum Ende des Tages auf die Strecke."
"Das war ein wichtiger Test, wir haben uns bemüht und drei Autos eingesetzt, um einen Vorteil vor der Sommerpause zu haben", so Takuma Sato. "Aber es war ein schwieriger Test für mich - ich hatte Getriebe- und Motorenprobleme, dies beeinflusste auch unser Reifenprogramm. Immerhin konnten wir ein neues Aerodynamikpaket testen. Ich hoffe, dass dieser Test der Schritt nach vorne war, den wir für die nächsten Rennen benötigen."
Anthony Davidson konnte sich immerhin über den Schlusstag freuen. "Wir fuhren im Rahmen der Reifenentwicklung Longruns und ich bin zufrieden", freute sich der Engländer. "Nach einigen Änderungen am mechanischen Setup war das Auto schneller, ich bin mit der viertschnellsten Zeit sehr zufrieden. Es war ein positiver Test und hoffentlich werden wir die Ergebnisse schon in Hockenheim sehen."
"Nur" 1.900 Kilometer an drei Testtagen
"Das gesamte Team hat in dieser Woche unter oftmals unschönen Bedingungen extrem hart gearbeitet", erklärte Andrew Alsworth, Testteam-Manager des BAR-Honda-Teams. "Wir konnten fast 1.900 Kilometer zurücklegen und ein intensives Reifenprogramm für die Rennen in Deutschland und Ungarn absolvieren. Auch ein Programm zur Motorentwicklung konnten wir abschließen, ebenso wie einige Entwicklungen am Chassis. Insgesamt war es ein produktiver Test, bei dem wir das geplante Programm absolvieren konnten." Mit 1.900 Kilometern fuhr man jedoch weniger als sechs andere Teams, nur Jordan legte noch weniger Wegstrecke zurück.
Weniger zufrieden konnte Honda sein, immerhin hatten alle drei Fahrer Motorenprobleme zu beklagen. "Es waren drei etwas frustrierende Tage", erklärte Shuhei Nakamoto, Chefingenieur von Honda Racing Development. "Wir mussten wegen einiger Probleme immer wieder unterbrechen. Wir konnten dennoch unsere Ausbaustufe für Hockenheim testen und wir sind zuversichtlich, dass wir mehr Leistung haben werden, um wieder einen Podestplatz anzupeilen."

