Teamduell-Experte Webber: Mercedes-Crash unspektakulär

Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber findet nichts an der Kollision der Mercedes-Piloten und warnt vor einer Strategieänderung im Team

(Motorsport-Total.com) - Als Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Spa-Francorchamps kollidierten, hielt die ganze Motorsportwelt den Atem an und das Beben, dass die Eskalation im teaminternen Mercedesduell ausgelöst hat, ist bis kurz vor dem Grand Prix von Italien noch immer nicht abgeflacht. Für den ehemaligen Formel-1-Pilot Mark Webber ist der Vorfall der Aufregung aber nicht wert. Der Australier hat da schon ganz andere Dinge erlebt.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber kann die Aufregung um die Mercedes-Kollision nicht verstehen Zoom

War es ein Rennunfall oder ein vorsätzlicher Angriff von Rosberg auf Hamilton? Es ist wohl die am häufigsten gestellte Frage dieser Tage im Formel-1-Fahrerlager. "Normalerweise ist derjenige Schuld, der angreift", ist Webbers Meinung. "Das ist ein bisschen wie auf der Straße, wenn man auf jemanden auffährt."

Eine wirkliche Schuldzuweisung möchte der Australier aber nicht abgeben, womit er sich auf die Seite der Rennunfall-Vertreter schlägt. Ein vorsätzliches Manöver sei für ihn einfach nicht logisch erklärbar: "Ich denke, Nico hat untypischerweise zu früh eingelenkt. Aber man kann nicht behaupten, dass er das mit Absicht gemacht hat. Er wird sich nicht gedacht habe 'Ich verpasse ihm jetzt einen Reifenschaden und versuche mich damit davonzustehlen'. Das ist unmöglich."

Mit Teamduellen kennt sich Webber aus

Und damit ist Rosberg für Webber auch nicht der eindeutige Buhmann im so betitelten "Krieg der Sterne": "Der Reifenschaden hat meiner Meinung nach den Unterschied gemacht", erklärt er. "Mit einem Reifenschaden ist das Rennen so gut wie zu Ende. Man muss aber bedenken, dass Lewis in diesem Jahr bei einigen Rennen auch schon ein paarmal Teile seines Frontflügels bei der gleichen Art von Kontakt verloren hat. Das vergisst man leicht mal."

Mark Webber, Sebastian Vettel

Bei Mark Webber und Sebastian Vettel hat es 2010 richtig gescheppert Zoom

Als ehemaliger Red-Bull-Pilot an der Seite des noch amtierenden Weltmeisters Sebastian Vettel, weiß Webber ein Leid von teaminternen Duellen zu singen. In den fünf Jahren, die der Australier zuschauen musste, wie Vettel ein Titel nach dem anderen holte, kam es zu jeder Menge Auseinandersetzungen, Teamorders und in Istanbul 2010 sogar zu einem richtigen Unfall.

"Wir haben nur einen Kontakt gesehen", meint Webber daher. "Das war zwar genug um so viel Interesse hervorzurufen, aber es war nicht wirklich so spektakulär. Es war nur ein kleiner Teil des Frontflügels und ein Reifenschaden, der dann den Unterschied gemacht hat. Bis auf das, kamen sie doch gut zurecht."

Mercedes sollte seine Piloten daher auch weiterhin frei fahren lassen und nicht allzu sehr ins Renngeschehen eingreifen, meint der Australier: "Man muss vorsichtig damit sein, mitten in der Saison neue Richtlinien zu entwerfen, wie sie sich verhalten sollen. Bahrain war ein fantastisches Rennen. In Budapest kam dann auf einmal 'Kannst du ihn durchlassen, er ist auf schnelleren Reifen'. Wo kam das auf einmal her? Das ist ein leichter Widerspruch, den das Teammanagement in den Griff bekommen muss, sobald das Rennen freigegeben ist."

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