• 30.10.2016 11:50

  • von Dominik Sharaf

Teamchef: Vettel nicht frustriert, er trägt das Herz auf der Zunge

Maurizio Arrivabene sieht seinen emotionalen Starpiloten als Motivation für die Truppe, nicht als demoralisierend - Arbeit mit den Ingenieuren geht "Hand in Hand"

(Motorsport-Total.com) - Aus Sebastian Vettels Gesicht Emotionen abzulesen, ist teilweise eine knifflige Aufgabe. Wenn der Deutsche vor dem Hintergrund der sportlichen Talfahrt bei Ferrari klagt, klingt einiges nach einem dicken Hals und manches nach Resignation, aber gleichzeitig vieles nach dem Glauben an Licht am Ende des Tunnels. Teamchef Maurizio Arrivabene will seinen Schützling verstanden haben: "Es ist kein Frust. Es ist nur Sebastians Naturell. Er ist ein Typ, der sein Herz auf der Zunge trägt", sagt er.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Maurizio Arrivabene

Sebastian Vettel und Maurizio Arrivabene stehen in Krisenzeiten zusammen Zoom

Vettel zeige im Guten wie im Schlechten Emotionen, erklärt Arrivabene. Das wirke sich aber nicht auf die Fortschritte bei der Scuderia aus, weil seine Befindlichkeiten bei der Zusammenarbeit mit den Mechanikern und den Ingenieuren ad acta lägen. "Er werkelt Hand in Hand mit dem Team und das funktioniert", lobt der Italiener und glaubt an einen positiven Effekt, den Vettel bei Kollegen auslöse: "Er sorgt mit seiner Art noch für einen Motivationsschub, ohne dabei zu demoralisieren."

Dafür spricht, dass sich Vettel kürzlich klar zum Projekt WM-Titel 2017 bekannt hat. Das Vorhaben, in der laufenden Formel-1-Saison Rennen zu gewinnen, scheint drei Grands Prix vor dem Fallen des Vorhangs beinahe aussichtslos, doch auch hier haben Arrivabene und sein Starpilot noch nicht aufgeben. "Wir haben unser Ziel von Saisonbeginn nicht korrigiert", unterstreicht der Teamchef, versteht aber Vettels scheinbare Anflüge von Frust: "Trotzdem sind zehn Podien ohne Sieg ein hartes Brot."