• 28.03.2014 08:50

  • von Dominik Sharaf

Teamchef überzeugt: Kwjat hat das Zeug zum Weltmeister

Die Karriere des Russen weist erstaunliche Parallelen zu der Sebastian Vettels auf, Franz Tost verfällt wegen des sensationellen Debüts aber nicht in Euphorie

(Motorsport-Total.com) - Klopft in der Formel 1 der nächste Superstar an die Tür? Daniil Kwjat wandert seit seinem ersten Grand Prix in Australien auf den Spuren Sebastian Vettels. Der Russe holte im Alter von 19 Jahren und 324 Tagen als jüngster Pilot in der Geschichte der Königsklasse WM-Punkte und knüpfte dem Champion damit einen seit 2007 gehaltenen Rekord ab. Kwjats Teamchef bei Toro Rosso ist begeistert von seinem Schützling: "Wir waren alle sehr zufrieden mit seiner Leistung", so Franz Tost gegenüber 'Sky'.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Die große Karriere fest im Blick: Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat Zoom

Obwohl Kwjat weder über Erfahrung in der GP2 noch in der Renault-World-Series (WSbR) - also den direkten Unterbauformaten der Königsklasse - verfügt, bot er auf Anhieb eine reife Leistung an. "Er hat einen guten Start hingelegt und hat während des Rennens keine Fehler gemacht, was für einen Neuling nicht normal ist", streicht Tost mit Blick auf Melbourne heraus und erwähnt auch, dass der Teenager auf der Strecke mit Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen die Klingen kreuzte.

Parallelen zu Vettel bestehen nicht nur in der Förderung im Red-Bull-Nachwuchsprogramm: "Sie sind beide sehr talentiert und fokussiert, sehr intelligent und wissen, was sie wollen. Das sind Eigenschaften, die notwendig sind, um Weltmeisterschaften zu gewinnen", deutet Tost an, dass eine vielversprechende Zukunft vor Kwjat liegt. Davon ist der Österreicher nach eigener Aussage überzeugt und fragt sich: "Ob er dann auch Weltmeister wird? Das ist eine andere Geschichte."

Schließlich muss für den ganz großen Coup auch das Umfeld stimmen. Kwjat wurde früh flügge und verließ die Familie im Alter von 14 Jahren alleine in Richtung Italien, um sich ganz dem Motorsport zu widmen. Nicht nur wegen der guten Küche hat er in Südeuropa eine zweite Heimat gefunden und teilte sich in Rom lange eine Wohngemeinschaft mit Red-Bull-Testfahrer Antonio Felix da Costa. "Er ist gerne bei uns in Faenza und freut sich, wenn wir etwas essen gehen", meint Tost. "Ich weiß aber nicht so viel Privates von ihm. Das ist sekundär: Mich interessiert, dass er eine gute Beziehung zum rechten Pedal hat."