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  • 10.06.2001 00:09

  • von Fabian Hust

Teamchef Frank Williams weist Montoya zurecht

Nach einer undisziplinierten Auseinandersetzung mit Villeneuve bekam Montoya von seinem Chef die Leviten gelesen

(Motorsport-Total.com) - Hinter verschlossenen Türen ist am Samstag das Pulverfass zwischen Jacques Villeneuve und Juan-Pablo Montoya explodiert. Die beiden waren sich zuvor am Freitag im 1. Freien Training in die Haare geraten, als BMW-Williams-Pilot Montoya BAR-Honda-Kollege Villeneuve nach dessen Aussage zum wiederholten Male unnötig blockiert hatte. Daraufhin "rächte" sich Villeneuve, in dem er Montoya auflaufen ließ, der daraufhin in das Heck Villeneuves fuhr. Der Unfall wenige Runden später von Villeneuve war eine mögliche Folge der feindlichen Berührung.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya macht sich zur Zeit keine Freunde in der Formel 1

Die Stimmung zwischen Villeneuve und Montoya wurde am Samstag nicht besser, hinkten doch beide Piloten mit ihren Leistungen hinter jenen ihrer Teamkollegen hinterher. Bei einem Treffen der Fahrer soll es zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Villeneuve und Montoya gekommen sein, bei dem Montoya sinngemäß gesagt haben soll: "Sei still und kümmere Dich um Deine eigenen Sachen. Ich habe im Gegensatz zu Dir wenigstens kein Menschenleben auf dem Gewissen" - in Anspielung auf das tragische Rennen in Melbourne, als bei einem Auffahrunfall Villeneuves auf Ralf Schumacher ein Streckenposten ums Leben kam.

Villeneuve soll Berichten zufolge nach dieser Aussage der Kragen geplatzt sein und wollte den Formel-1-Neuling am Kragen packen, worauf Offizielle einschreiten mussten. Beide Teams hielten sich über den Vorfall bedeckt, bestätigten aber indirekt, dass es zu dem unerfreulichen Zwischenfall kam.

BMW-Williams-Vertrauten zufolge hat Teamchef Frank Williams Montoya nach dem Fahrertreffen zu sich gebeten und ihm gehörig die Leviten gelesen. Montoya ist mit seiner Aussage gegenüber Villeneuve eindeutig einen Schritt zu weit gegangen. Auch Teamchef Craig Pollock suchte am Samstag das Gespräch mit dem Kolumbianer, der sich in seiner kurzen Formel-1-Zeit wenig Freunde gemacht hat.

Michael Schumacher beschwerte sich am Samstag ebenfalls über Montoya. Der Kolumbianer war im Freien Training mit rauchendem Auto um die Strecke gefahren. Schumacher hatte dem BMW-Williams-Piloten Handzeichen gegeben, er möge doch bitte anhalten, anstatt möglicherweise Öl über die ganze Strecke zu verteilen: "Er hatte ein Problem und verlor Öl. Er fuhr sehr langsam in der Mitte der Geraden und ich war nicht sicher, was er machen würde, ob er nach rechts oder links ziehen würde und ich war ein wenig besorgt. Wir haben alle den Regeln zu gehorchen. Er muss sie befolgen wie jeder andere Fahrer auch", so Schumacher, der sich auf der Strecke im Rennen schon zwei Mal seine Meinung über Montoya bilden konnte.

Zu allem Überfluss werden die beiden Hitzköpfe Villeneuve und Montoya am Sonntag gemeinsam aus Reihe fünf in das Rennen starten...