• 06.06.2004 15:32

  • von Fabian Hust

Takuma Sato will weiterhin den "Amateur" spielen

Dass Rubens Barrichello Takuma Satos Manöver auf dem Nürburgring als "amateurhaft" bezeichnet hat, juckt den Japaner nicht

(Motorsport-Total.com) - Für die einen Experten war Takuma Satos gescheitertes Überholmanöver an Rubens Barrichello auf dem Nürburgring mutig, für die anderen übermotiviert. Eigentlich war der Japaner nicht einmal direkt im Windschatten des Ferrari-Piloten gewesen, dennoch bremste er später als der Brasilianer und stach in der Haarnadelkurve neben Barrichello. Das Manöver misslang, weil Rubens Barrichello nicht mitspielte und sich der BAR-Honda-Pilot deshalb den Frontflügel abfuhr.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

BAR-Honda-Pilot Takuma Sato will weiterhin Vollgas geben

Wäre Sato der Überholvorgang gelungen, hätte er wohl als Zweiter zum ersten Mal auf dem Podium gestanden. Doch erstens musste der 27-Jährige einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, zum Zweiten schied er sowieso mit einem kapitalen Motorschaden aus. Teamchef David Richards lobte Sato für sein "beherztes" Manöver, während Rubens Barrichello die Aktion als "amateurhaft" titulierte.#w1#

Doch Takuma Sato lässt die Aussage von Barrichello kalt: "Davor dachte ich noch, dass das Team sagen könnte, 'Der dritte Platz ist gut, halte diese Position', doch dann funkte mir Jock (Clear, Satos Renningenieur; d. Red.) und sagte 'Tu es!'. Das war ein schöner Moment. Ich sah die Lücke und stach hinein", so der Japaner gegenüber der 'Sunday Times'. "Ich habe keine Ahnung, aber ich hatte das Gefühl, dass er vielleicht überrascht war, dass ich neben einem Ferrari auftauche. Ich werde das noch einmal machen, wenn ich die Chance dazu bekomme."

Angst hat Takuma Sato jedenfalls nicht, wenn er im Formel-1-Auto sitzt: "Wenn ich in einem Straßenauto sitze und ich wegen Nebels nichts sehen kann, dann habe ich schon bei 15 Stundenkilometern Angst. Aber nicht in einem Formel-1-Auto."

Der BAR-Honda-Pilot, der in England bescheiden in einer Einzimmerwohnung lebt ("Für mich zählt im Moment nur die Formel 1"), hofft, dass er nach den Motorschäden in Monte Carlo und auf dem Nürburgring nicht noch einmal wegen eines Motorplatzers ein gutes Rennergebnis einbüßen muss: "Vielleicht war das ja der letzte Motorschaden für mich."