Szafnauer: "Das Team steht auf soliden Beinen"

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Bahrain hielt für Force India sowohl Freud' als auch Leid bereit: Während Adrian Sutil nach einem frühen Dreher nicht in die Punkteränge vorstoßen konnte, staubte Teamkollege Vitantonio Liuzzi als Neunter gleich zwei Zähler für seine Mannschaft ab. Damit ist Force Indias Betriebsdirektor Otmar Szafnauer zufrieden, wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' verrät. Szafnauer spricht zudem über die Entwicklung seines Rennstalls im Hinblick auf das Jahr 2011.

© Force India

Otmar Szafnauer will mit Force India 2010 eine solide Entwicklungsarbeit hinlegen

Frage: "Otmar, wie lautet dein Eindruck vom Rennen in Bahrain?"
Otmar Szafnauer: "Wir haben es in die Top 10 geschafft und unsere Geschwindigkeit im Rennen war recht ordentlich."#w1#

Frage: "Was war los bei Adrian in Runde eins? War das aufgrund des vielen Rauchs nach Kurve eins?"
Szafnauer: "Ich habe mich noch nicht mit den Fahrern unterhalten. Ausgehend von dem bisschen, was ich gesehen habe, würde ich aber sagen, dass es auf den Rauch zurückzuführen ist, der von Mark Webber stammte."

"Die Piloten fuhren zur Seite und dabei kam es zu einer Berührung. Ich meine, eine kleine Berührung ausgemacht zu haben. So hat das für mich ausgesehen. Die Jungs wollten dem Rauch ausweichen, fuhren zur Seite und berührten sich."

Der Abgang von James Key kam überraschend

Frage: "Wie lief das Wochenende für das Team? Ihr habt einen wichtigen Mitarbeiter verloren..."
Szafnauer: "Das stimmt. Wir haben unseren Technischen Direktor James Key verloren. Er hat das Team verlassen und ist nun beim BMW Sauber F1 Team beschäftigt."

Frage: "Kam das unerwartet?"
Szafnauer: "Ja, das kam unerwartet für uns. Das war gewissermaßen über Nacht. Wir haben aus diesem Grund einige Veränderungen an der internen Organisation vorgenommen."

"Mark Smith ist nun der neue Technische Direktor und übernimmt die Aerodynamik-Aufgaben von James. In naher Zukunft werden wir auch noch einen neuen Mitarbeiter bei uns begrüßen können. Er stammt aus der Formel 1 und wird dem Team bald beitreten."

Frage: "Würden wir ihn kennen, wenn du uns jetzt schon den Namen verraten würdest?"
Szafnauer: "Wahrscheinlich schon, ja."

Die Finanzierung des Teams ist gesichert

Frage: "Wie laufen die Dinge auf kommerzieller und finanzieller Ebene?"
Szafnauer: "Prima. Das Team steht auf soliden Beinen. Das passt schon. Wir haben ein Budget für die gesamte Saison. Nun geht es darum, ordentlich Druck zu machen, um die Geschwindigkeit bei der Entwicklung hochzuhalten."

"Wenn du nicht entwickelst, dann hast du Stillstand. Und das ist wiederum gleichbedeutend mit einem Rückschritt. Unsere Aufgabe ist also nun, auf den Grundlagen von Bahrain aufzubauen. Es wird schwierig werden, diesbezüglich auf Augenhöhe mit Ferrari, Red Bull und Mercedes zu operieren, aber das müssen wir schaffen."

Frage: "Würdest du zustimmen, dass es im Starterfeld eine Dreiteilung gibt: Die vier Topteams an der Spitze, eine zweite Gruppe und zum Schluss die Neulinge?"
Szafnauer: "In Bezug auf die Leistung dürfte das hinkommen, ja. So gesehen würde ich uns in der Nähe der Spitze in der zweiten Gruppe einordnen - mit Renault und Williams."

Force India arbeitet schon auf 2011 hin

Frage: "Wie ist es um die technische Kooperation mit McLaren bestellt?"
Szafnauer: "Die technische Zusammenarbeit funktioniert noch immer. Wir verwenden noch immer ihr Getriebe und auch ihre Elektronik, so wie das eben erlaubt ist. Wir sprechen über diese Dinge, sie erhalten Feedback von uns."

Frage: "Arbeitet ihr bereits auf die Ressourcenbeschränkung hin, die 2011 in Kraft treten wird?"
Szafnauer: "Wir haben im Prinzip noch ein komplettes Jahr, um das umzusetzen. Wenn nichts unternehmen, dann werden wir 2011 sicher innerhalb dieser Regelung liegen."

"Wir müssen uns etwas umorganisieren, um verschiedene Bereiche zu optimieren. Das werden wir im Jahresverlauf tun. Damit sollten wir aber keine Probleme bekommen. Wir liegen unterhalb der maximalen Ausgaben und unterhalb der anvisierten Personalzahl."