Symonds: "Wieder näher an BMW rangekommen"

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso belegte heute in Istanbul den sechsten Platz und sammelte drei WM-Punkte, holte hinter den drei Topteams, aber 10,5 Sekunden vor Mark Webber das Maximum heraus. Nelson Piquet Jr. landete hingegen überrundet auf Rang 15. Nach dem Rennen analysierte Renault-Chefingenieur Pat Symonds den Grand Prix für die 'Motorsport-Total.com'-Leser.

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Pat Symonds zeigte sich mit der Leistung von Fernando Alonso zufrieden

Frage: "Pat, das war heute ein aufregendes und gutes Rennen - und ein hartes, nicht wahr?"
Pat Symonds: "Ja, das stimmt. Fernando hat sich das Rennen schwierig gemacht, weil sein Qualifying nicht überragend war, das von Mark Webber aber schon. Dadurch hatten wir mehr Arbeit, als uns lieb war. Wir brauchten eine gute erste Runde und bekamen die auch hin. Danach war Mark unser Gegner im Rennen. Mit Nelson war es etwas weniger einfach, aber leider war die Unvermeidbarkeitskomponente ziemlich stark - mit Nelson hätten wir kaum sehr viel besser abschneiden können. So gesehen war es schwierig. Wir hatten einfach nicht die Chance, ihn in eine Punkteposition zu bringen."#w1#

Lob für Alonso

Frage: "Hat Fernando Alonso alles gegeben?"
Symonds: "Du kennst Fernando und du weißt, wie er ein Rennen liest. Er gibt immer alles, aber das muss nicht bedeuten, dass er durchgehend am Limit ist. Er weiß genau, wie er das bestmögliche Resultat erreichen kann, und das bedeutet manchmal, dass man die Reifen ein wenig schonen muss, damit man attackieren kann, wenn es notwendig ist. Und das hat er heute optimal umgesetzt."

Frage: "Ferrari war so stark wie erwartet, aber McLaren-Mercedes hat Lewis Hamilton mit einer sehr cleveren Strategie auf Platz zwei gebracht, nicht wahr?"
Symonds: "Ich glaube, dass ihnen diese Strategie aufgezwungen wurde. Bridgestone hat uns mitgeteilt, dass jemand Reifenprobleme hatte, ohne dass dabei ein Name gefallen ist. Wir hatten diese Sorge nicht. Ich glaube nicht, dass die Dreistoppstrategie freiwillig war. Interessant finde ich, dass Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) gegen ihn verloren hat. Das ist einer der interessanten Aspekte dieses Rennens, aber ich muss das erst analysieren."

Frage: "Das BMW Sauber F1 Team hat mit Robert Kubica und Nick Heidfeld die Plätze vier und fünf belegt. Hast du damit gerechnet?"
Symonds: "Ja, absolut. Die Hackordnung ist inzwischen recht eingefahren, aber ich bin mit unserer Performance im Vergleich zu BMW sehr zufrieden. Wir waren wieder um ein Zehntel näher dran, was nach dem großen Schritt von Barcelona ein weiterer kleiner Schritt ist. In Barcelona waren es etwas mehr als drei Zehntel, hier waren es im Rennen nur noch zwei. Sie sind im Moment unser Ziel."

BMW nicht mehr einzuholen?

Frage: "Wie lange braucht ihr noch, um sie einzuholen?"
Symonds: "Das kann ich nicht sagen. Sie werden dieses Jahr schwer einzuholen sein."

Frage: "Weiter geht es nach Monaco, zum Glamour-Grand-Prix..."
Symonds: "Nach fünf Rennen sehen wir langsam ein recht stabiles Bild in der Formel 1, aber jetzt kommen zwei Rennen, die außergewöhnlich sind. Monaco ist ganz anders als alle anderen Strecken, denn es ist ein Stadtkurs mit anderen Anforderungen an die Radaufhängung, an die Aerodynamik und so weiter. Und dann kommt Kanada, die erste der Hochgeschwindigkeitsstrecken mit wenig Anpressdruck. Da könnte sich die Situation leicht verändern."

"Monaco ohne Traktionskontrolle wird auch eine interessante Geschichte. Das Verbot der Traktionskontrolle hat wie erwartet nicht das Kräfteverhältnis auf den Kopf gestellt und auch die Autos sind nicht wahnsinnig anders zu fahren, aber es zeigt sich, dass leichter Fehler passieren. Ich denke, dass wir in Monaco das Gleiche erleben werden wie in Australien, denn Australien ist auch eine schwierige Strecke. Ich würde in Monaco auf eine Safety-Car-Phase wetten!"