• 13.09.2002 21:52

Symonds: "Öffnungswinkel bleibt unverändert"

Renaults Chefingenieur über Motor und Auto für 2003, das Verbot der Sichtblenden und die Kooperation zwischen Sauber und Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dies könnte das schnellste Rennen in der Geschichte der Weltmeisterschaft sein. Was denken sie darüber und wenn die FIA kommt und sie fragt, wie man die Autos langsamer machen kann, was wären ihre Vorschläge?"
Pat Symonds: "Ich denke, sie haben da in Wirklichkeit zwei Fragen gestellt: Erstens, was es bedeutet, das schnellste Rennen zu haben und ich denke, dass wir da alle gleich denken, das bedeutet uns nicht wirklich etwas. Ich würde doch sagen, dass wir keine Traditionalisten sind. Und es ist auch nicht das schnellste Rennen, denn das wird das nächstjährige sein. Meiner Meinung nach ist das nicht relevant. Und sie fragten, was wir sagen würden, wenn uns die FIA bitten würde, die Autos langsamer zu machen. Nun, zunächst einmal haben sie das nicht getan und zum zweiten ist nicht die Durchschnittsgeschwindigkeit das Ding, es ist die Sicherheit, die zählt."

Titel-Bild zur News: Renault-Chefingenieur Pat Symonds

Pat Symonds versichert, die ca. 110 Grad im Motor bleiben

Frage: "Stimmt es, dass Renault die Architektur des Motors für das nächste Jahr ändert? Hat sie sich in diesem Jahr als Problem erwiesen?"
Symonds: "Das hängt davon ab, wie man die Architektur definiert. Die Leute heben bei unserem Motor immer den Zylinderkopföffnungswinkel hervor. Wir werden den Zylinderkopföffnungswinkel nicht verändern. Ja, die Architektur wird sich ändern, wenn sie dieses Wort verwenden wollen, aber wir sehen den Zylinderkopfwinkel nicht als solch fundamentales Problem an und aus diesem Grund ist dies nicht ein Gebiet, das wir angehen werden."

Frage: "Es wurde aber gesagt, dass der Winkel das Problem ist?"
Symonds: "Das wurde gesagt, aber von niemandem bei Renault."

Frage: "Vielleicht ändert ihr ihn im Hinblick auf 2004?"
Symonds: "Nun 2004 ist ein anderes Thema, denn wir müssen dann Motoren haben, die 800 Kilometer halten. Erneut denke ich jedoch, dass der Zylinderkopföffnungswinkel fundamental ist, um einen Motor zu haben, der 800 Kilometer hält, aber es wird mit Sicherheit Punkte geben, die man ändern muss."

Frage: "In Monaco hat die FIA die Sichtblenden und Abdeckungen für alle Autos verboten. Welchen Unterschied hat dies wirklich ausgemacht? Haben sie Ideen von Designern gesehen, die Autos schneller machen?"
Symonds: "Zunächst einmal denke ich, dass es exzellent ist, dass sie abgeschafft wurden, nicht nur in unserem Interesse sondern auch im Interesse der Öffentlichkeit, die Geld zahlt, damit sie hier herkommen können und manche von ihnen möchten auch gerne die technische Seite der Formel 1 sehen. Ich bin aus diesem Grund sehr froh darüber. Was das Thema angeht, ob wir davon einen Nutzen ziehen konnten, so denke ich nicht, dass wenn man sich ein anderes Auto anschaut, man so auf die grundlegenden Konzepte schaut, denn sie sind komplex, es gibt viele Zusammenhänge zwischen den einzelnen Teilen des Autos und man muss das Ganze verstehen. Ich finde es interessant, kleine Details zu sehen und manchmal hat man ein bestimmtes Problem am Auto, meistens ein Zuverlässigkeitsproblem, und dann schaut man sich die anderen Autos an und das bestimmte Designdetail und es ist interessant zu sehen, wie die Leute das lösen. Das beeinflusst den Level der Konkurrenzfähigkeit jedoch noch dramatisch. Alles in allem ist es eine gute Sache."

Frage: "Im nächsten Jahr wird das Sauber-Team den Ferrari-Motor und Hilfe von Ferrari erhalten. Denken sie, dass das Team nicht ein ernsthafter Gegner für jedes Rennen werden wird?"
Symonds: "Es gibt natürlich die Meinung, dass die Leistung des Autos nicht alleine durch einen Motor zustande kommt. Ich denke, dass mir da viele zustimmen werden und manche nicht. Es ist natürlich ein exzellenter Motor, aber dort draußen ist nicht unbedingt der beste Motor notwendig. Es gibt mehr Faktoren, die ein Auto konkurrenzfähig machen und die Vortrefflichkeit von Ferrari kann im Moment natürlich nicht an einen Faktor festgemacht werden. Es hängt damit zusammen, dass sie die Kombination hinbekommen haben und darum geht es."

Frage: "Wann ist der erste Test mit ihrem neuen Auto geplant?"
Symonds: "Wir machen es Schritt für Schritt. Die Kraftübertragung des R23 ist vor zwei Wochen das erste Mal auf dem Prüfstand gelaufen, sie hat nun zwei Grand-Prix-Distanzen hinter sich. Der RS23, der Motor, sollte in rund drei Wochen auf dem Prüfstand laufen. Unser Ziel ist es, den R23 als komplettes Auto laufen zu lassen ? glauben sie es oder nicht ? in der Woche 49 dieses Jahres. Dieses wird aber das Bodywork des R202 enthalten und ich bin mir nicht sicher, ob das ihre Frage beantwortet. Das Auto, das sie in Australien sehen werden, werden wir kurz vorher einem Funktionstest unterziehen."