• 13.03.2006 16:39

  • von Adrian Meier

Symonds bekräftigt Schumachers Rundentheorie

Auch Renault-Chefingenieur Pat Symonds glaubt, dass Schumacher den Sieg bereits im Qualifying verloren hat - Respekt vor Bridgestones Leistung

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher freute sich über seinen zweiten Platz in Bahrain und ärgerte sich nicht weiter über sein kleines Missgeschick in der Qualifikation, als er hinter langsameren Autos stecken blieb und eine Runde nicht innerhalb der 110 Prozent seiner schnellsten Zeit absolvieren konnte. Dennoch vermutete der Ex-Weltmeister, dass ihn diese eine Runde, für die er nach der Qualifikation keinen Sprit nachtanken durfte, eventuell um den Sieg gebracht haben könnte. Renault-Chefingenieur Pat Symonds bestätigte diese Vermutung.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Bekräftigte Michael Schumachers Theorie vom verlorenen Rennsieg: Pat Symonds

Dieser eine verlorene Umlauf, den Schumacher früher zu seinem ersten Boxenstopp anhalten musste, kostete den Deutschen zwar wohl nur einige Zehntelsekunden, diese könnten jedoch genau die Entscheidung ausgemacht haben. "Ja", sagte Symonds auf die Frage, ob er glaube, dass die eine Runde den Unterschied gemacht hätte. "Man braucht kein Genie zu sein, um sich das ausmalen zu können. Ich denke, der erste Stopp war kritisch, und das mag wirklich den Unterschied gemacht haben", meinte der Brite.#w1#

"Wenn es so eng zugeht, ist jede noch so winzige Kleinigkeit wichtig." Pat Symonds

"Wenn es so eng zugeht, ist jede noch so winzige Kleinigkeit wichtig", sagte Symonds weiter. "Man kann vermutlich sagen, dass in diesem Rennen stellenweise auch Verkehr war, der den Unterschied genauso ausgemacht hat - die Leute beschränken sich auf eine Sache und vergessen, dass es da auch noch andere Faktoren gab -, aber ja, diese Sprit-Geschichte war bedeutsam", ist der 52-Jährige der Meinung, dass es auch andere wichtige Faktoren gab, die Spritmenge letztendlich wohl aber entscheidend war.

Starke Leistung von Bridgestone

Derweil geht Symonds angesichts der Leistung der "Roten" aus Maranello davon aus, dass auch Ferrari-Reifenpartner Bridgestone nach den Schwierigkeiten in der vergangenen Saison wieder voll konkurrenzfähig ist. "Ich bin mir nicht ganz sicher, wie groß ihre Probleme im vergangenen Jahr waren, aber es kommen jetzt in den nächsten beiden Rennen sehr verschiedene Charakteristika, was die Anforderungen an die Reifen angeht - mehr als von den Autos verlangt wird", meinte der Renault-Chefingenieur.

"Sie haben sicherlich sehr gute Rundenzeiten mit neuen Reifen erzielt, auch wenn sie vielleicht am Ende der Stints noch nicht ganz so gut sind, aber ihr Potenzial ist vorhanden", äußerte sich Symonds weiter. Als Indikator für die gute Leistung des japanischen Reifenherstellers sieht der Brite Williams, die in Bahrain ebenfalls stark unterwegs waren und mit Nico Rosberg sogar die schnellste Rennrunde verzeichnen konnten.

Dabei waren Rosberg und Teamkollege Mark Webber vor allem gegen Ende ihrer Stints sehr schnell unterwegs, was Symonds verwirrte: "Ich konnte keinen Unterschied sehen, was Williams anders gemacht haben könnte, aber sie schienen ziemlich stark zu sein. Es ist interessant, dass Rosberg seine schnellste Zeit kurz vor einem Boxenstopp erzielte. Das ist in der Tat sehr seltsam", konnte sich der 52-Jährige dieses Phänomen nicht erklären.