• 09.05.2014 11:04

  • von Dominik Sharaf & SID

"Suzie" zickt: Vettel rollt aus und greift zum Feuerlöscher

Die Elektronik am Red Bull stellte nach wenigen Trainingsrunden den Betrieb ein - Tausch des Kabelbaums notwendig, 2. Freies Training fällt ins Wasser

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat einen schlechten Start ins Rennwochenende erwischt. Im 1. Freien Training zum Großen Preis von Spanien in Barcelona blieb der Heppenheimer in seinem Red Bull RB10 nach einer knappen halben Stunde mit einem technischen Defekt auf der Strecke liegen und musste abgeschleppt werden. Wegen des Problems musste der komplette Kabelbaum getauscht werden und Vettel die zweite Session komplett als Zuschauer verfolgen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel musste nicht nur selbst schieben, auch selbst löschen Zoom

Die Ursache für das Ausrollen scheint schon bekannt zu sein - offenbar plagt das Team aus Österreich mal wieder die Renault-Software. Die war in der dreiwöchigen Rennpause von den Franzosen nochmals komplett überarbeitet und in einer neuen Version nach Katalonien gebracht worden. Christian Horner ist sich aber noch nicht sicher, ob es sich auch wirklich um den Grund für das Malheur handelt: "Die Elektronik an Sebs Auto hat sich komplett runtergefahren, wir sind nicht sicher warum", erklärt der Red-Bull-Teamchef.

"Dadurch war plötzlich auch der Funk weg. Hoffentlich ist es etwas verhältnismäßig Banales" Laut Red-Bull-Konsulent Helmut Marko war es durchaus "etwas Banales". Er sagt bei 'Sky': "Die elektrische Stromversorgung wurde unterbrochen. Es ist relativ simpel." Jedoch hatte der Defekt, den Red Bull mittlerweile lokalisiert hat, schwere Folgen: Ein erzeugter Kurzschluss machte es nötig, den gesamten Kabelbaum zu tauschen.

Horner weiß: "Wegen der Komplexität ist es eine Herkulesaufgabe, ihn zu wechseln. Wir müssen uns die Zeit nehmen und das Auto für das 3. Freie Training fertig bekommen." Die Hybridsysteme der aktuellen Formel 1 machen die Sache so vertrackt, wie der Brite 'Sky Sports F1' weiter schildert: "Natürlich steckt so viel Strom in diesen Autos. Man muss die ganzen Boxen herausnehmen, alles überprüfen und so viel wie möglich ersetzen."


Fotos: Großer Preis von Spanien, Freitag


Vettel griff, nachdem er seine "Suzie" zusammen mit den Streckenposten an den Rand geschoben hatte, persönlich zum Feuerlöscher, um für Abkühlung bei seinem Boliden zu sorgen. "Das hat er gut gemacht", lobt Horner. Dass die Kühlung selbst verantwortlich ist, scheint angesichts des Streckenlayouts in Barcelona und moderaten 19 Grad Celsius Außentemperatur eher unwahrscheinlich. Anschließend wurde Vettel auf einem Motorroller zurück in die Boxengasse gefahren. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lag Vettel mit einer Zeit von 1:30.942 Minuten deutlich außerhalb der Top 10.