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  • 08.02.2010 12:36

  • von Roman Wittemeier

Sutil: "Wir machen einen guten Job"

Ungeachtet der wirtschaftlichen Baustellen seines Teams geht Adrian Sutil mit viel Optimismus ins Jahr: "Punkte sollen es sein" - Wann kommt ein Inder ins Cockpit?

(Motorsport-Total.com) - Um Force India muss man sich derzeit Sorgen machen. Die britische Handelsaufsicht hat ein Schließungsverfahren gegen den Rennstall eröffnet, weil man Fristen zur Einreichung des Jahresabschlusses 2008 verstreichen ließ. Bis zum 25. Februar muss das Team diese Unterlagen nun nachreichen, sonst könnten bei Force India möglicherweise die Lichter ausgeknippst werden.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil soll Ende der Woche im neuen Force India in Jerez testen

Doch kurz vor dem Start in die kurze Testphase vor der neuen Saison will man sich auf Seiten der Piloten nicht zu sehr mit solchen Nebenkriegsschauplätzen belasten. Sutil geht fest davon aus, dass sein Team in wenigen Tagen alles aussortiert hat. Der Gräfelfinger will anschließend mit weiteren sportlichen Überraschungen für Aufsehen sorgen. "Wir machen einen guten Job", lobt Sutil sein Team in der 'BBC'.#w1#

"Wir haben 2009 auf einem guten Niveau beendet. Nun sollten wir daran anschließen. Es ist wichtig, dass wir weiterhin Punkte holen und gute Rennen zeigen. Es wäre schön, wenn wir toll in die Saison starten könnten und in die Top-10 kämen", erklärt Sutil kurz vor der Präsentation des neuen Boliden. Der Deutsche war in den vergangenen Tagen zu einem PR-Event in Indien. Dabei ging es unter anderem auch um die Sichtung indischer Talente.

Auf die Frage, ob man irgendwann einen Inder auf dem Podest der Formel 1 sehen könnte, sagt Force-India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer: "Warum nicht?" Mit solchen Worten macht er den indischen Motorsportfans Hoffnung. "Der Sport wird immer populärer in Indien, die junge Generation fährt viel Kart", beschreibt Szafnauer. "Ich glaube, es dauert nicht mehr lange, bis wir einen Inder in der Formel 1 sehen. Bei über einer Milliarde Einwohnern in Indien sollten ein paar schnelle Leute dabei sein."

Und genau um diese schnellen Leute geht es Force India. Die Sichtung von indischen Talenten spielt im Konzept von Teameigner Vijay Mallya eine sehr wichtige Rolle. Ursprünglich hatte der Milliardär in Aussicht gestellt, pünktlich zum ersten Grand Prix in seiner Heimat einen Landsmann gefunden zu haben. Doch das Rennen in der Nähe von Delhi rückt immer Näher. 2011 soll der erste Grand Prix von Indien stattfinden.

Armaan Ebrahim

Indische Hoffnung: Armaan Ebrahim will sich von der Formel 2 nach oben arbeiten Zoom

In der neuen Saison heißen die Force-India-Piloten weiterin Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi. Als neuer Testpilot wurde Paul di Resta verpflichtet, der voraussichtlich sogar in den Freitagstrainings zum Einsatz kommen wird. In Indien hat man noch kein entsprechendes Talent gefunden. Karun Chandhok ist durchgefallen, Narain Karthikeyan ist mittlerweile aus dem besten Rennfahreralter womöglich heraus.

Die neue Hoffnung heißt Armaan Ebrahim. Der 21-Jährige stammt aus einer rennsportbegeisterten Familie - in Indien bis vor nicht allzu langer Zeit eine echte Seltenheit. Sein Vater war Formel-3-Champion des Landes, Armaan betreibt seit seinem 13. Lebensjahr Motorsport und hat es bis in die Formel 2 gebracht. "Schön, dass die Leute das Potenzial in mir erkennen", freut sich Ebrahim. "Das ist positiver Druck. Ich muss nur zur passenden Zeit in der passenden Serie fahren, dann wird es schon klappen."