• 10.08.2009 10:13

Sutil: Testverbot kein Nachteil für Force India

Adrian Sutil im Interview über sein kurzes Rennen in Ungarn, die Sommerpause in der Formel 1 und den bevorstehenden Grand Prix in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Ungarn war Adrian Sutil nur ein kurzer Rennauftritt vergönnt, denn schon bei der Fahrt in die Startaufstellung machte die Technik dem jungen Deutschen einen Strich durch die Rechnung. In Valencia möchte der Force-India-Pilot daher wieder eine gute Leistung zeigen, auch wenn diese Strecke nicht zu seinen Lieblingskursen zählt. Weshalb das so ist, erläutert Sutil im Interview.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil wünscht sich für Valencia ein erfolgreicheres Wochenende als in Ungarn

Frage: "Adrian, du hattest in Ungarn ein sehr kurzes Rennen. Was ist geschehen?"
Adrian Sutil: "Das erste Problem war mein Crash am Samstagmorgen. Die Jungs haben einige Zeit gebraucht, um den Wagen zu reparieren. Das hat letztendlich auch mein Qualifying beeinflusst. Meine Crew hat großartige Arbeit dabei geleistet, das Auto wieder auf die Strecke zu bekommen. Weil ich aber ohnehin nur zwei fliegende Runden drehen konnte, befanden wir uns von vorneherein im Hintertreffen. Im Rennen ging dann gleich zu Beginn etwas schief."#w1#

"Wir hatten in der Qualifikation überhaupt keine Schwierigkeiten mit den Temperaturen, doch als ich die Boxengasse Richtung Startaufstellung verließ, trat urplötzlich ein massives Problem auf. Das scheint ein Fehler im Kühlsystem gewesen zu sein, denn die Wassertemperaturen wurden auf einmal astronomisch hoch. Es war wirklich großes Pech, dass das unmittelbar vor dem Rennen passierte. Denn so hatten wir keine Chance, den Fehler noch zu beheben."

Die Sommerpause als willkommene Erholung

Frage: "Wie enttäuschend war das?"
Sutil: "Das war schon sehr frustrierend, weil man immer große Hoffnungen hat - vor allem natürlich im Hinblick auf dieses Rennen, wo wir doch in Deutschland einen so tollen Grand Prix gehabt hatten. Während dem Wochenende denkt man da einfach, dass es dieses Mal klappen wird. Wenn du in der Startaufstellung stehst und dein Ingenieur dir sagt: 'Es tut mir leid, aber wir haben ein Problem', dann ist das, wie wenn du an Weihnachten ein Geschenk erwartest, doch unter dem Baum ist einfach nichts zu finden."

"Ich halte die Sommerpause in der Formel 1 für eine gute Sache." Adrian Sutil

Frage: "Wie stehst du zu einer langen Sommerpause in der Formel 1?"
Sutil: "Die Saison ist sehr lang und sehr hart. Bei den vergangenen Rennen sind bei allen Beteiligten Ermüdungserscheinungen aufgetreten, weil wir einfach so viel unterwegs sind. Ich halte die Sommerpause in der Formel 1 also für eine gute Sache - wie eigentlich jeder andere auch. In meinen Augen ist es sehr wichtig, wieder einen klaren Kopf zu bekommen und ausgeruht an die verbleibenden Rennen heranzugehen."

Frage: "Fühlt es sich in diesem Jahr komplett anders an, weil keine Testfahrten stattfinden?"
Sutil: "Es fühlt sich etwas anders an, aber nicht allzu sehr. Zwischen den Rennen hat man zwar eineinhalb Wochen Zeit, für gewöhnlich hat man da allerdings einiges zu tun. Du musst zu den Rennen reisen und bist viel unterwegs."

"Eigentlich war ich in diesem Jahr viel beschäftigter als 2008 - obwohl wir damals getestet haben. Ich spüre also in diesem Sinne keinen Unterschied. Wir hatten aber auch keinen Nachteil dadurch, dass wir nicht testen. Alle neu entwickelten Teile haben in diesem Jahr bislang sehr gut funktioniert, als wir sie ans Auto geschraubt haben."

Valencia: Neue Teile für Force India

Frage: Wie lautet dein Ausblick auf das Rennen in Valencia?"
Sutil: "Ich denke, ich kann sagen: Dieser Grand Prix zählt nicht gerade zu meinen Favoriten. Im vergangenen Jahr habe ich mich regelrecht auf dieses Wochenende gefreut, weil ich Straßenkurse einfach liebe und sehr gute Erinnerungen an Monaco und Macao habe. Das sind richtige Stadtkurse, aber Valencia war enttäuschend."

"Körperlich kann dieses Rennen durchaus sehr anstrengend sein." Adrian Sutil

"Es ist so flach und breit, es gibt nicht einmal richtige Kurven. Die Strecke ist nicht sehr knifflig und einfach zu fahren. Es geht größtenteils geradeaus und man muss für einige Haarnadeln bremsen. Das ist nicht sehr fordernd. Körperlich kann dieses Rennen aber durchaus sehr anstrengend sein, denn dort ist es sehr heiß."

Frage: "Bist du trotzdem zuversichtlich, in Valencia 2009 gut abschneiden zu können?"
Sutil: "Die Renngeschwindigkeit war im vergangenen Jahr so schlecht nicht, doch in der Qualifikation hatte ich mit den Reifen zu kämpfen. Im Rennen habe ich das Auto in Kurve eins verloren, nachdem ich etwa zwei Drittel der Distanz gemeistert hatte. Das war nicht unbedingt mein allerbestes Wochenende! Dieses Mal sollte es recht gut für uns laufen, denn wir bekommen ein neues Updatepaket für das Auto. Das sollte uns leistungsmäßig recht deutlich helfen."