• 29.07.2009 11:21

  • von Roman Wittemeier

Force India legt für Valencia kräftig nach

Bei Force India ist man vor dem Grand Prix von Europa optimistisch: Neues Updatepaket soll "mindestens sieben Zehntelsekunden" bringen

(Motorsport-Total.com) - Am Anschluss an den Grand Prix in Ungarn gab es im Lager von Force India kaum fröhliche Gesichter. Nach zuletzt deutlicher Leistungssteigerung waren die Inder auf dem engen Hungaroring wieder fast ganz am Ende der Formel-1-Rangfolge. "Ich bin enttäuscht", gibt Teammanager Andy Stevenson offen zu. Er gesteht Fehler ein: "Ich würde sagen, dass wir Giancarlo vielleicht im Qualifying zu früh auf die entscheidende Runde geschickt haben."

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Für Adrian Sutil gab es wegen eines technischen Problems nichts zu holen

Die schlechten Startpositionen gaben den Force-India-Piloten kaum Aussicht auf Erfolg, zumal der Hungaroring nicht gerade als Überholparadies gilt. Entsprechend quälte sich Giancarlo Fisichella mit Mühe auf Platz 14. Dennoch hatte Stevenson seinen Spaß, weil das Formel-1-Feld eng beisammen liegt: "Ich finde, dass dies ein klares Signal an alle sein sollte: Ändert die Regeln nicht! So knapp und spannend war es schon lange nicht mehr."#w1#

Für Adrian Sutil war das Rennen schnell beendet. Stevenson beschreibt die Abläufe: "Solche Wochenenden hat man manchmal. Wir wissen nach wie vor nicht genau, woran es gelegen hat. Die Wassertemperatur war definitiv viel zu hoch. Der Motor hätte das nicht eine Runde länger ausgehalten. Wir haben das anhand der Telemetrie erkannt und ihn dann in die Box geholt. Der Motor war viel zu heiß, um auf die Schnelle irgendetwas machen zu können. Daher war das Rennen so schnell vorbei."

"Wir haben das Problem schon bei der Fahrt in die Startaufstellung erahnen können", so der Brite weiter, "denn auf dem Weg zu seinem Startplatz gingen die Werte sprunghaft nach oben. Wir haben dann in der Startaufstellung noch geschaut, ob er sich irgendwo an der Kühlung etwas eingefangen hatte, aber dem war nicht so. In der Einführungsrunde war komischerweise zwischenzeitlich alles wieder normal."


Fotos: Force India, Großer Preis von Ungarn


Das Ungarn-Wochenende soll schnell abgehakt werden. Nun stehen auch für alle Beschäftigten bei Force India zwei Wochen Ferien auf dem Programm. "Ich habe sofort nach meiner Ausbildung in der Formel 1 angefangen, also vor sehr langer Zeit", sagt Stevenson amüsiert. "Nun plötzlich zwei Wochen mitten im Sommer frei zu haben, ist ganz komisch. Ich weiß noch gar nicht, was ich mit der Zeit anfangen soll", lacht der Teammanager, der einen Kurztrip nach Italien plant.

Die Sommerpause werden die Verantworlichen des indischen Teams voller Vorfreude und hoher Erwartungen überstehen. Für den kommenden Grand Prix von Europa hat man neue Teile vorbereitet, die einen entscheidenden Fortschritt bringen sollen. "Unser neues Paket für Valencia wird mindestens noch einmal sieben Zehntelsekunden bringen", verspricht Stevenson. "Das wird uns wieder voll ins Geschäft bringen. Hoffentlich können wir dann endlich Punkte holen. Ich bin zuversichtlich, unsere Piloten sind es auch."

Mit viel Freude betrachtet Force-India-Businessmanager Ian Phillips den Sieg von Lewis Hamilton: "Besser konnte es doch gar nicht kommen. Erst hatte man Sorge, dass Brawn schon in Monza zum Champion wird, dann kam Red Bull nach vorne und plötzlich gewinnt McLaren-Mercedes wieder und Ferrari ist auf Platz zwei. Das ist doch perfekt zum Start in die zweite Saisonhalbzeit. Man kann sich vorstellen, dass die beiden Ungarn-Punkte für Button am Ende noch verdammt viel wert sein könnten."