• 23.07.2011 20:27

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Sutil riecht die Lunte: "Wollen noch viel mehr Punkte"

Der Deutsche ist zufrieden mit der Entwicklung des Teams und hofft von Startplatz acht auf dem Nürburgring auf jede Menge Punkte

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil durfte sich über ein erfolgreiches Qualifying zu seinem Heimrennen auf dem Nürburgring freuen. Der Force-India-Pilot platzierte sich mit 1,931 Sekunden Rückstand auf der achten Position. Und ein Blick auf die Wettervorhersage dürfte den Deutschen optimistisch stimmen, denn ein Regenrennen scheint am Sonntag alles andere als unwahrscheinlich zu sein.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil ist optimistisch vor seinem Heimrennen auf dem Nürburgring

"Wir sind heute ganz glücklich, es war ein guter Tag", so der Rennfahrer aus Gräfelfing. "Wir hatten überhaupt keine Probleme. Das Auto war das gesamte Wochenende über gut ausbalanciert. Wir lagen immer in den Top 10, weswegen wir heute eine Platzierung im dritten Qualifying-Durchgang erwartet hatten. Aber es ist natürlich immer ein gutes Ergebnis, wenn es dann tatsächlich klappt."

Kommt Sutils Regen-Hilfe?

"Der achte Platz für morgen ist gut. Es sieht nach Regen aus, weswegen die Strategie wichtig sein wird. Man muss wie immer zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen treffen. Ich mag diesen Kurs. Ich denke, dass Punkte möglich sind, das ist auch das Ziel für morgen."

Die Tatsache, dass die Verwendung des angeblasenen Diffusors wieder erlaubt ist, hat auch dem indischen Rennstall geholfen: "Das Auto ist nun wieder etwas stabiler. Aber auch in Silverstone war es gut zu fahren, wir haben nicht allzu viel verloren, aber auch hier nicht allzu viel gewonnen. Das Auto fühlt sich gut an, es ist in den Hochgeschwindigkeitskurven sehr stabil. Ich kann noch etwas aggressiver fahren, was manchmal besser zu meinem Fahrstil passt."

Auch im Regen spielt die Aerodynamik eine Rolle, doch dann kommt es auf andere Faktoren wesentlich mehr an: "Das Auto muss auch im Regen perfekt sein. Manchmal passt der Reifendruck in den Regenreifen, dann wirkt sich das positiv auf die Haftung aus. Dann ist alles möglich. Aber man weiß nie."

"Es hängt davon ab, wie das Setup ist und wann es anfängt abzutrocknen. Das ist ein sehr schmaler Grat. Aber generell fühle ich mich im Regen wohl. Das Team weiß, was man mit dem Auto machen muss. Ja, ich denke, wir sollten im Regen konkurrenzfähig sein."

Sutil bringt eine Erkenntnis zum Staunen

Eine gute Kenntnis der Rennstrecke im Regen kann von Vorteil sein, denn dann weiß der Fahrer, wo mögliche Rinnsäle oder Pfützen lauern. Sutil kann überraschenderweise mit dieser Erfahrung nicht aufwarten - obwohl es am Nürburgring doch nicht gerade selten regnet: "Es ist wirklich seltsam, aber ich glaube, ich bin hier noch nie ein Regenrennen gefahren."

Die Fortschritte stimmen Sutil zufrieden

Die vergangenen Wochen hat Sutil genossen, denn die Trendkurve des Rennstalls zeigt nach oben: "Es steht außer Frage, dass sich das Auto verbessert. Auch ich selbst fühle mich im Auto besser, das ist ein Prozess. Ein Auto, das Rennen gewinnt, ist immer einfach zu fahren, ein Auto, das hinten fährt, ist immer schwierig zu fahren. Im Moment befinden wir uns in der Mitte. Manchmal ist das Auto sehr gut, manchmal ist es etwas schwierig zu fahren."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Deutschland, Samstag


"Seit Montreal sind wir sehr konkurrenzfähig, ich glaube, dass seitdem immer ein Auto im dritten Qualifying-Durchgang war. Es sieht viel besser aus als zu Beginn der Saison, wir machen laufend Fortschritte. Wir sind noch nicht am Ende angekommen, wir haben noch größere Erwartungen, wollen deutlich mehr Punkte sammeln. Schauen wir mal, ob wir das Sauber- und das Toro-Rosso-Team einholen können."

Sutil fährt "heiß" genug

Dank seines durchaus aggressiveren Fahrstils hatte Sutil auch keine Probleme, trotz der kühlen Umgebungstemperatur die Reifen auf Temperatur zu bekommen: "Die Temperatur ist hier sehr niedrig, deswegen kämpfen wir immer mit der Temperatur im Reifen. Man muss sie aus diesem Grund aufwärmen, und je aggressiver man fährt, desto besser ist es. Man kann sehen, wie einige Autos auf den Geraden wedeln, einfach, um die Temperatur in die Reifen zu bekommen."

"Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das machen muss, der Reifen hat auch so funktioniert. Bei Paul war es wohl anders, er hat generell mit der Haftung zu kämpfen gehabt. Der Unterschied kann gering sein, die Reaktion des Reifens ist jedoch unglaublich groß."