• 31.10.2008 21:01

  • von Dieter Rencken & Fabian Hust

Sutil: Regen würde hier helfen

Der Force India-Pilot über sein Training am Freitag, das hoffen auf ein Regen-Rennen, sein südamerikanisches Blut und die Aussichten auf 2009

(Motorsport-Total.com) - Für Adrian Sutil endete das Freie Training am Freitag in Sao Paulo auf Position 19: "Ich bin in Bezug auf die Leistung nicht glücklich, denn unser Auto ist hier etwas zu langsam. Aber es ist ein gewöhnlicher Freitag gewesen mit gewöhnlichen Positionen für uns."

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil hofft auf den einen oder anderen Regenschauer...

Der Force India-Pilot hatte zwar nur 1,132 Sekunden Rückstand auf die Spitze, doch das war bereits zu viel des Guten: "Wir hatten dieses Problem auch schon bei anderen Rennen. In Fuji waren wir um 1,2 Sekunden hinter der Pole Position und waren Letzter. Dies ist ein kurzer Kurs mit wenigen Kurven, aus diesem Grund liegt das Feld wieder eng beisammen."#w1#

"Heute haben wir unser normales Programm verfolgt, ohne größere Probleme zu haben." Adrian Sutil

"Heute haben wir unser normales Programm verfolgt, ohne größere Probleme zu haben", so der Deutsche weiter. "Die Reifen standen heute wieder im Vordergrund, weil es hier nicht einfach ist, sie zum Arbeiten zu bewegen. Das Haftungsniveau ist hier nicht sehr hoch, die Reifen lösten sich sehr schnell auf und wir haben viel Graining gehabt."

"Es wurde gegen Ende zwar etwas besser, aber wir hatten vorne massive Probleme, während es an den Hinterreifen etwas besser war. Es scheint so zu sein, als wäre der Kurs für uns nicht allzu gut. Das mit dem Graining sollte sich jedoch morgen legen, wenn es nicht regnet, da dann die Strecke besser wird und die Reifen damit auch besser arbeiten."

Wie in jedem Jahr ist die Abstimmung eine Herausforderung, gibt es doch einen schnellen und einen langsamen Strecken-Teil: "Wir haben heute beides probiert, also wenig und etwas mehr Abtrieb. Mit mehr Abtrieb lief es besser, aber natürlich sind wir auf der Gerade ziemlich langsam. Morgen und im Rennen könnte es mit wenig Abtrieb vielleicht funktionieren, weil die Strecke dann mehr Haftung bietet. Die Reifen arbeiten zudem besser, was insgesamt dazu führen könnte, dass das Setup mit wenig Abtrieb besser funktioniert."

"Dies hier ist eine Strecke, auf der man sich freuen kann, wenn es regnet." Adrian Sutil

Um überhaupt eine Chance auf Punkte zu haben, muss Sutil auf Regen hoffen, wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärt: "Dies hier ist eine Strecke, auf der man sich freuen kann, wenn es regnet. Hier gibt es bei Regen viel Aquaplaning, es ist definitiv bei Regen eine schwere Strecke. Man muss da bestimmt auch mal etwas mehr riskieren."

"Wir haben gemerkt, dass wir im Regen auf normalen Strecken nicht viel ausrichten können. Es müssen schon Strecken sein, auf denen es viele Bodenwellen gibt und man mal etwas mehr Herz haben muss, um etwas zu riskieren. Ich würde mich über ein Regenrennen freuen, das würde auch die Weltmeisterschaft wieder etwas spannender machen."

Brasilien, oder besser gesagt Südamerika, ist für Sutil so etwas wie eine zweite Heimat, schließlich stammt sein Vater aus Uruguay: "Ich war vergangenes Jahr bei meiner Familie in Uruguay, habe sie mal besucht. Ansonsten bin ich eher selten dort. Mein Vater ist auch selten dort. Sein ganzes Leben dreht sich um Deutschland, er ist ja glaube ich schon seit 40 Jahren dort. Ich bin nicht so oft hier, aber ich fühle mich hier wohl."

Im Gegensatz zu Lokalmatador Felipe Massa kann Adrian Sutil jedoch nicht auf die Unterstützung durch seine Familie bauen: "Sie schauen sich das Rennen im Fernsehen an. Meine Oma ist schon etwas älter, dass Reisen ist wahrscheinlich nicht so gut für sie."

"Es war auf jeden Fall eine schwierige Saison." Adrian Sutil

Am Saisonende angekommen, ist es auch an der Zeit, für 'Motorsport-Total.com' auf die zurückliegende Saison zu blicken: "Es war auf jeden Fall eine schwierige Saison. Wir haben einfach so viele Probleme im Rennen gehabt. Wir sind fast gar keine Rennen zu Ende gefahren. Wir haben nur sechsmal die Zielflagge gesehen, was natürlich sehr wenig ist. Wir haben sehr viele technische Probleme gehabt."

"Leider macht das Auto noch nicht so richtig mit." Adrian Sutil

"In Bezug auf meine Leistung bin ich bis jetzt ganz zufrieden, ich glaube, ich bin viel reifer geworden. Ich hatte am Anfang mit den Reifen und ohne die Traktionskontrolle Probleme. Die habe ich dann in den Griff bekommen. Jetzt läuft es gut, ich fühle mich im Qualifying und im Rennen wohl. Das klappt alles, nur leider macht das Auto noch nicht so richtig mit, deswegen hoffe ich auf ein gutes Ende der Saison hier in Brasilien."

Die Freude auf die Reglement-Änderungen, die ihn in der kommenden Saison erwarten, ist groß: "Ich freue mich am meisten auf die Slicks. Es ist nicht so schön, dass wir den Abtrieb verlieren, auch wenn sich dies wieder legen sollte. Ich denke, dass die Entwicklung so schnell verlaufen wird, dass wir Anfang der Saison wieder die gleichen Rundenzeiten fahren werden. Mit den Slicks werden die Autos wieder so schnell sein wie davor."