• 12.05.2010 18:48

  • von Dieter Rencken

Sutil: "Punkte wären klasse"

Force-India-Pilot Adrian Sutil in seiner Medienrunde vor Monaco über die knifflige Qualifikation, Monte Carlo im Regen und das aktuelle Kräfteverhältnis

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil ist ein bekennender Fan des Stadtrennens in Monte Carlo. Im Fürstentum an der Côte d'Azur konnte der deutsche Rennfahrer in den vergangenen Jahren mehrfach überzeugen - und vor allem im Regen läuft Sutil zu regelrechter Hochform auf. Aus diesem Grund hätte der 27-Jährige auch nichts dagegen, sollte es 2010 nass werden. In seiner Medienrunde vor dem Großen Preis von Monaco spricht der Force-India-Pilot aber auch darüber, dass es bei Regen durchaus gefährlich ist.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil gibt sich entspannt: In Monte Carlo fährt der 27-Jährige sehr gerne

Frage: "Adrian, es wurde schon viel über die Qualifikation gesprochen. Wie siehst du die Situation in Monaco und wird es für dich reichen, um in die Top 10 einzuziehen?"
Adrian Sutil: "Das wird eine schwierige Aufgabe - für alle. Wenn jeder ein paar Zehntel im Verkehr verliert, dann ist es ausgeglichen. Ich sehe aber auch eine Chance für uns, noch besser abzuschneiden. Vielleicht haben die großen Teams ja Probleme oder legen eine falsche Taktik an den Tag."#w1#

"Möglicherweise können wir so einige Positionen gutmachen. Ich versuche eigentlich, dieser Sache eher positiv als negativ gegenüber zu stehen. Mir ist aber natürlich klar, dass es in der Qualifikation zu einer hohen Verkehrsdichte kommen wird. Du musst einfach schauen, wie du einen Weg findest, um diese Situation zu umgehen."

"Vielleicht ist es der Schlüssel, länger draußen zu bleiben." Adrian Sutil

"Vielleicht ist es der Schlüssel, im Vergleich zu normalen Strecken eine andere Strategie zu verwenden und länger draußen zu bleiben. Einfach um sicherzustellen, eine gezeitete Runde zu haben. Wir haben ein recht gutes Auto und normalerweise ist es daher ziemlich einfach für uns, in den zweiten Abschnitt der Qualifikation einzuziehen."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Spanien


"Da reicht eigentlich eine normale Runde, dafür brauchst du nicht ans Maximum zu gehen. Es dreht sich zunächst nur um Q1. Letztendlich erwischt es dabei nur ein arriviertes Auto, denn die neuen Teams werden wohl ohnehin rausfallen. Für uns sollte das kein Problem darstellen. Wir müssen in Q1 sehr clever zu Werke gehen, in der zweiten Teilsession ist dann alles wieder normal."

Sutil fühlt sich im Regen wohl

Frage: "Siehst du ein Problem darin, dass 24 Fahrzeuge zugleich auf der Strecke unterwegs sein werden?"
Sutil: "Wir haben nun vier Autos mehr in der Startaufstellung als 2009 - und damals war schon reichlich Betrieb auf der Rennstrecke. Das große Problem ist: Die sechs Wagen der drei neuen Teams sind einfach so viel langsamer als der Rest."

"Irgendwie muss es funktionieren." Adrian Sutil

"Damit beginnt der ganze Schlamassel, denn du musst größere Lücken lassen, weil du sonst ziemlich schnell wieder auf sie aufläufst. Und dann hast du in jeder zweiten Kurve einen kleinen Stau. Irgendwie muss es aber funktionieren. Vor einigen Jahren gab es ebenfalls Autos, die fünf bis sechs Sekunden langsamer waren. Damals gab es in Monaco allerdings keine Diskussionen - und es hat doch recht gut geklappt."

Frage: "In der Vergangenheit warst du hier vor allem in Nassen sehr schnell unterwegs. Wie fühlt es sich an, im Regen durch Monte Carlo zu fahren? Auch an diesem Wochenende könnte es wieder nass werden..."
Sutil: "Es kommt natürlich immer ganz auf die Wetterbedingungen an. Sollte es ähnlich stark regnen wie 2008, dann sind die Chancen in Monaco besonders groß, Fehler zu begehen."

"Im Nassen ist diese Rennstrecke wirklich Angst einflößend. Bei Regen ist Monte Carlo überaus schwierig. Das könnte eine gute Möglichkeit für uns darstellen. Ich denke aber, dass wir auch im Trockenen gut aussehen sollten. Wenn uns in der Qualifikation eine gute Runde gelingt, dann könnte auch das Rennen prima laufen. Punkte wären jedenfalls klasse."¿pbvin|512|2734|monaco|0|1pb¿

Renault und Sauber als direkte Gegner?

Frage: "Würdest du Monaco als Strecke beschreiben, die den Charakteristiken deines VJM03-Rennwagens entgegen kommt?"
Sutil: "Es sollte in Ordnung sein. Wir haben zwar einen recht langen Radstand, aber das halte ich nicht für ein großes Problem. Wichtig sind gute Abtriebswerte und dass der Wagen eine gute mechanische Balance hat. Unser Auto lässt sich prima fahren. Daher glaube ich, dass uns Monaco liegen könnte."

"Sauber ist meiner Meinung nach ein großer Schritt gelungen." Adrian Sutil

Frage: "In Barcelona konnte man den Eindruck gewinnen, dass Force India aktuell das fünftschnellste Auto besitzt. Teilst du diese Ansicht? Wie würdest du euch im Vergleich zu Renault und zu Sauber einschätzen?"
Sutil: "Sauber ist meiner Meinung nach ein großer Schritt gelungen. Sie bewegen sich nun in dem Bereich, wo wir und Renault unterwegs sind."

"In Spanien haben wir gesehen, dass wir durchaus vor Renault ankommen können. Wir hatten einen guten Start und konnten anschließend ein sehr gutes Ergebnis einfahren. Das war klasse. Sauber muss sich hier aber erst noch einmal beweisen. Barcelona ist schon eine sehr spezielle Strecke. Dort ist Abtrieb gefragt und das Auto muss in den schnellen Kurven noch dazu sehr effizient sein."

"Sauber war dort schon bei den Testfahrten sehr schnell. Ich würde also erst einmal abwarten und schauen, was sie hier in Monaco leisten können. Wir konzentrieren uns aber ohnehin auf unsere eigenen Aufgaben. Wir wollen uns steigern. Alle bringen Verbesserungen mit an die Strecke. Auch Toro Rosso kommt uns immer näher."

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