• 25.07.2014 15:44

  • von Ruben Zimmermann & Dominik Sharaf

Sutil mahnt: Wir fahren nicht genug

Sauber-Pilot Adrian Sutil wünscht sich mehr Testfahrten während der Saison - Der 31-Jährige ärgert sich über zu wenig Zeit im Auto abseits der Rennwochenenden

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil ist mit der limitierten Anzahl an Testfahrten während einer Formel-1-Saison nicht glücklich. Der Sauber-Pilot wünscht sich mehr Zeit im Auto und mehr In-Season-Tests. Zwar gibt es in diesem Jahr einige Testfahrten während der laufenden Saison, allerdings ersetzen die finanziell schwachen Teams - wie auch Sauber - die Stammpiloten dabei häufig durch zahlungskräftige Ersatzfahrer.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil würde gerne mehr Zeit in seinem Sauber C33 verbringen Zoom

"In Silverstone saß ich zu meinem ersten Testtag im Auto, ansonsten ist immer jemand anderes gefahren", berichtet Sutil und ergänzt: "Manchmal bekommt man dann falsche Informationen oder kann sie nicht wirklich nutzen, weil sie keine Referenz hatten. Das geht in die falsche Richtung. Es wäre gut, wenn der Test eher für die Stammpiloten ist, aber wie gesagt, wir müssen das ausbalancieren."

"Wir sind nicht in einer Situation, in der wir genug Geld haben. Also, wer würde das nicht tun?", so Sutil. Trotzdem ist die Lage für ihn nicht zufriedenstellend. In Spanien musste er seinen Sauber an Testpilot Giedo van der Garde abgeben, in Bahrain waren mit van der Garde und Sergei Sirotkin gleich zwei Sauber-Ersatzfahrer im Einsatz.

Nicht mal ein Simulator...

"Manchmal wünschte ich mir, dass ich öfter im Auto sitzen könnte", erklärt Sutil. Zu diesem Zweck wünscht sich der 31-Jährige mehr In-Season-Tests: "Das wäre wirklich schön. Manchmal fahren wir wirklich nicht genug. Von Rennen zu Rennen haben wir einen Satz soft und einen Satz hart und das war's. Dann geht man ins Qualifying, fährt ein paar Runden und das war's. Es wäre schön, ein wenig mehr zum Fahren zu kommen."

"Wir haben auch Reifen, die nur eine Runde halten. Es wäre schöner, wenn wir einen Reifen hätten, der stärker wäre und länger halten würde", so Sutil. Allerdings darf sich der Gräfelfinger keine großen Hoffnungen machen, denn 2015 sind in der Formel 1 nicht nur keine zusätzlichen Testtage geplant, es sollen sogar einige der bestehenden Termine gestrichen werden.

Red-Bull-Simulator

Die meisten Teams testen in aufwendigen und teuren Simulatoren - Sauber hat keinen Zoom

"Wir verbringen mehr Zeit im Simulator - na ja, ich nicht, weil wir keinen haben. Ich verbringe eher Zeit auf der Playstation", erklärt Sutil mit einem Lächeln und ergänzt: "Dafür werde ich die Hälfte meiner Zeit bezahlt, das ist schon seltsam. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen wir Reifentests gefahren sind. Wir hatten so viele neue Sätze, die es zu evaluieren galt. Es war sehr teuer, aber für einen Fahrer ist das wirklich schön."

Problem für die Rookies?

"Jetzt hat man eine Chance und muss seine Leistung bringen, ohne vorher geübt zu haben. Besonders für einen Rookie ist das wohl nicht der richtige Weg. Manchmal denke ich nicht, dass man die besten Fahrer dort hat, wo sie sein sollten. Man macht einen Fehler und das war's. Dann hat man keine weitere Chance mehr. Vielleicht hatte man nur einen schlechten Tag."

"Es ist sehr hart zu wissen, wo man steht. Man macht einen Fehler und wird dann an allen gemessen. Am nächsten Tag macht man es vielleicht ein wenig anders und ist viel schneller. Es gibt einfach keine Zeit dafür", warnt Sutil, erklärt allerdings trotzdem: "Mir macht die Formel 1 noch Spaß. Es gab Veränderungen über die Jahre, von denen man einige mag und andere vielleicht nicht."

"Aus Fahrersicht ist man immer am glücklichsten, wenn man fahren und testen kann und das Auto sehr gut kennt." Adrian Sutil

"Aber aus Fahrersicht ist man immer am glücklichsten, wenn man fahren und testen kann und das Auto sehr gut kennt. Es ist ziemlich schwierig in der Formel 1 aktuell. Nach den Wintertests hat man drei oder vier Tage mit dem Auto und dann muss man liefern. Das ist schwierig. Dann macht man Fehler im Rennen und ist nicht gut genug. Die Situation ist schwierig."

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