• 24.07.2014 11:31

Zehn "Nuller" in Serie: Sutil und Sauber in der Krise

Selten war es für Adrian Sutil so schwer, Punkte in der Formel 1 zu sammeln: Beim Sauber-Rennstall will in diesem Jahr einfach gar nichts laufen

(Motorsport-Total.com/SID) - Adrian Sutil ist frustriert. Keinen einzigen Punkt hat der 31-jährige Bayer in dieser Formel-1-Saison bislang eingefahren, im Duell mit der Konkurrenz ist er im schwachen Sauber weiter hoffnungslos unterlegen. Bei den Schweizern läuft kaum etwas zusammen: Erstmals in seiner Geschichte wartet der Traditionsrennstall nun schon seit zehn Rennen auf WM-Zähler.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Nächstes Leid: In Hockenheim musste Adrian Sutil vorzeitig zur Box schleichen Zoom

"Es wird mit jedem Rennen ein bisschen besser", sagt Sutil trotzdem und versucht ein wenig Hoffnung zu verbreiten: "Wir versuchen, dass das Fahren einfacher wird. Aber es ist unheimlich schwer, alle Probleme in den Griff zu bekommen. Damit haben wir richtig zu kämpfen."

Teamchefin Monisha Kaltenborn nannte die bisherigen Leistungen "völlig inakzeptabel". Sutil, der seinen Boliden wegen vieler Zickereien bereits "kleine Diva" genannt hat, betonte nach seinem Ausscheiden in Hockenheim zuletzt: "Es ist sicher deprimierend, aber wir müssen im Moment leider damit leben."

Geht es nach den Schweizer Medien, rechnet kaum jemand ernsthaft damit, dass Sauber die vielen Probleme bis zum Großen Preis von Ungarn auch nur annähernd lösen kann. "Eine peinliche Vorstellung jagt bei Sauber die andere. Wunder wird es auch in Budapest kaum geben", schreibt die Tageszeitung 'Blick'.

Sutil hat die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben. "Unsere Chancen sind schwierig einzuschätzen. Ich hoffe auf ein tolles Rennen und ein gutes Resultat", sagt der Gräfelfinger, der gerade selbst einen weiteren Negativrekord aufstellte. Er blieb vor den heimischen Fans auch im 119. Rennen seiner Karriere in der Königsklasse ohne Podestplatz. Bislang hatte der Italiener Pierluigi Martini in dieser unrühmlichen Liste mit 118 Einsätzen ohne Top-3-Platzierung vorne gelegen.


Fotostrecke: Adrian Sutil: 100 Grands Prix

Sauber habe in den letzten Monaten "nicht das beste Auto der Geschichte" gebaut, gab Kaltenborn bereits zu, außerdem seien auch strategische Fehler für die bisherige Nullnummer verantwortlich. Technische Defekte wie bei Sutils Heim-Grand-Prix am vergangenen Sonntag, als er in Hockenheim mit Motorenproblemen einfach liegen geblieben war, hätten zudem ihren Teil zur desolaten Saison beigetragen.

Sutil und sein mexikanischer Teamkollege Esteban Gutierrez haben zusammen neunmal erst gar nicht die Zielflagge gesehen. Im Vorjahr holte der Rennstall, damals noch mit dem mittlerweile zu Force India abgewanderten Nico Hülkenberg, insgesamt 57 WM-Zähler. Das scheint nun fast unmöglich, denn gemeinsam mit Caterham wartet Sauber immer noch auf den ersten Punkt.

Adrian Sutil

Sauber hat sich für den Gräfelfinger noch nicht zur perfekten Verbindung entwickelt Zoom

Die letzten Monate haben an Sutil genagt, schließlich kam er im Winter von Force-India zu Sauber, um in seiner siebten Saison in der Königsklasse einen Schritt nach vorne zu machen. Stattdessen tritt er auf der Stelle und muss ständige Rückschläge verkraften. Fünf Ausfälle, dazu Rang elf als bestes Ergebnis - der Bayer hatte sich deutlich mehr erhofft. Besserung scheint frühestens nach der Sommerpause im August in Sicht.

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