• 19.07.2014 19:26

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Sauber: Sutil weint nicht, wenn der Regen fällt

Mehr als das hintere Mittelfeld war für die Schweizer im Qualifying nicht drin, schließlich kostete Sutil ein defekter Energiespeicher viel Trainingszeit

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Adrian Sutil sein Heimspiel in Hockenheim nach einem vielversprechenden Start im Freien Training nicht vorgestellt. Am Freitag schnupperte der Sauber-Pilot noch an den Top 10, am Samstagvormittag ruinierte ihm ein defekter Energiespeicher die Vorbereitung auf das Qualifying und damit auch das Ergebnis. Für Sutil war nach dem ersten Abschnitt Schluss. Platz 17 und eine Bestmarke von 1:19.142 Minuten standen zu Buche - es bleibt die Hoffnung auf Wetterkapriolen im Badischen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil blieb nicht viel Zeit, um sich den heimischen Fans zu präsentieren Zoom

Dem Gräfelfinger dämmerte bereits, dass es für einen Befreiungsschlag nicht reichen würde, weil er die superweichen Reifen gar nicht testen konnte: "Nach den Problemen habe ich nicht viel mehr erwartet. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, so zu fahren, als ob nichts gewesen wäre." Die rote Flagge genau in dem Moment, als er auf seiner schnellen Runde war, tat ihr Übriges hinzu. Immerhin hat Sutil Fortschritte bei der Leistungsfähigkeit des C33 registriert - auch, weil die Konkurrenz an diesem Wochenende auf das Aufhängungssystem FRIC verzichtet.

Sauber musste nicht umbauen. "Es lief nicht schlecht, sondern am Freitag eigentlich gut", findet Sutil und fordert: "Diese positiven Momente müssen wir aufgreifen." Bestenfalls am Sonntag, wenn das Wetter zum Verbündeten der Schweizer werden könnte. "Ich starte jetzt da, wo ich immer starte. Es wäre interessant, wenn es um 13 Uhr oder 13:30 Uhr anfängt, zu regnen", meint Sutil und wünscht: "So, dass man noch fahren kann. Es kann auch so stark regnen oder hageln, dass wir keinen Meter mehr machen."

Hitze macht Sauber zu schaffen

Sein Teamkollege Esteban Gutierrez blieb vom Technikpech verschont, war mit seinem Boliden am Freitag aber unzufrieden und zeigte als 14. im zweiten Qualifying-Abschnitt mit einer Runde in 1:18.739 Minuten mehr vom Potenzial Saubers. Starten muss der Mexikaner wegen eines Strafübertrags aus Silverstone trotzdem einen Platz hinter Sutil. "Heute haben wir tolle Arbeit geleistet. Wir haben hart daran gearbeitet, uns von einem schwierigen Freien Training zu erholen. Das Team hat jedes kleine Detail ausgemerzt, und das hat sich ausgezahlt."

Der Youngster ist mit Q1 zufriedener als mit Q2 und glaubt an Fortschritte über Nacht. "Beim Rennen wird es sicher spannend, vor allem was die Reifen betrifft", blickt Gutierrez voraus. Hitze spielt Sauber aber nicht in die Karten, schließlich gehen die weichen und superweichen Pneus dabei in die Knie: "Über 50 Grad Streckentemperatur ist einfach am Limit. Für die Fahrbarkeit wären weniger Sonne und niedrigere Temperaturen definitiv besser", erklärt Sutil, der ohnehin für Regen tanzt.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Deutschland


Teamchefin Monisha Kaltenborn glaubt, dass das hintere Mittelfeld Saubers Leistungsvermögen gerecht wird: "Dieses Resultat widerspiegelt in etwa, wo wir derzeit stehen. Es ist natürlich ärgerlich, dass Esteban noch drei Plätze nach hinten rückt." Die Österreicherin fordert im Rennen absolute Fehlerfreiheit, dann wittert sie auch keine Gefahr durch die Hinterbänkler-Teams Marussia und Caterham: "Ich glaube nicht, dass sie uns gefährlich werden können.

Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara ist enttäuscht: "Aufgrund unserer Leistung vom Freitag hatten wir uns heute etwas mehr ausgerechnet. Wir müssen nun sicherstellen, dass wir im Rennen das Maximum aus den Autos herausholen."