FRIC: Warum zwingt kein Team die FIA zu Klarstellung?

Laut Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon wäre es einfach, die FIA zu einer FRIC-Regelklarstellung zu zwingen, und schließt das für die Zukunft nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Die Situation ist merkwürdig: Seit dem Grand Prix von Deutschland verzichtet das komplette Feld auf das vernetzte Fahrwerk, auch unter dem Namen FRIC (Front and Rear Interconnected) bekannt. Dabei ist das System, das prinzipiell wie eine aktive Radaufhängung den Bodenabstand an die Streckenbeschaffenheit anpasst, nicht explizit verboten. Stattdessen hat die FIA die Teams nur informiert, dass es als illegal eingestuft werden könnte.

Titel-Bild zur News: Graeme Lowdon

Graeme Lowdon weiß, wie man in Sachen FRIC für Klarheit sorgen könnte Zoom

Eine klare Regel, die das belegt, gibt es aber nicht. Dabei könnten die Teams eine Klarstellung erwirken, was aber niemand tut. "Man müsste das System nur am Donnerstag einbauen, und dann würden sich die Rennkommissare das anschauen, und es gäbe eine klare Regel", bestätigt Marussias Sportdirektor Graeme Lowdon gegenüber 'Sky Sports F1'.

"Wir haben derzeit keine starre Regel, sondern haben nur ein Signal bekommen, wie es von den Rennkommissaren wahrgenommen werden könnte", beschreibt er den Status quo. "Vielleicht gibt es aber einmal ein Team, das das System einbaut - und dann schauen sich die Rennkommissare das an."

Ein Schritt, den er als absolut unproblematisch sehen würde: "Das wäre ja kein illegaler Versuch, irgendetwas durchzuschummeln, sondern ein Versuch, um Klarheit zu erhalten." Doch warum sieht sich sein Team nicht veranlasst, die Lage zu klären? "Das ist immer eine Möglichkeit, und man muss sich alle Möglichkeit ansehen", will er nicht ausschließen, dass dies in Zukunft passiert.

Die Wahrscheinlichkeit scheint aber eher gering: "Ich denke, dass wir derzeit an anderen Dingen arbeiten." Kein Wunder, denn das kleine Team hatte zwar ein funktionierendes System im Auto, kann diesbezüglich aber mit den Top-Teams nicht mithalten. Ein Verzicht kommt Marussia also gar nicht so ungelegen.