Sutil: "Liuzzi hat manchmal komische Aussetzer"
Nach dem Qualifying in São Paulo war Sutil auf seinen Teamkollegen nicht gut zu sprechen - dieser versteht die ganze Aufregung nicht
(Motorsport-Total.com) - Für das Team von Force India verlief die Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien nicht erfolgreich. Vitantonio Liuzzi schaffte auf Position 17 noch den Sprung in den zweiten Qualifying-Durchgang. Teamkollege Adrian Sutil hingegen blieb zum ersten Mal in dieser Saison im ersten Durchgang stecken.

© xpb.cc
Adrian Sutil ist der Meinung, dass er wegen Liuzzi so früh draußen war
Die beiden kamen sich mehrmals in die Quere, worüber sich Sutil mächtig aufregt: "Er hat mir eigentlich dreimal hintereinander die Runde versaut. Das war auch wirklich mutwillig. Er hat mich abgedrängt und wollte mich nicht vorbeilassen. Er hat mich zurück überholt."
"Ich weiß nicht, was da vorgeht, aber manchmal scheint er wirklich ein bisschen durchzudrehen. Das ist einfach lächerlich, das darf einem professionellen Team nicht passieren. Das war einfach nicht nötig. Manchmal hat er komische Aussetzer."
"Ich überholte ihn, denn er fuhr nur langsam herum, während ich mich auf meiner fliegenden Runde befand", so der Deutsche weiter. "Ich musste ihn dort überholen. Dann hatte ich einen schlechten Ausgang aus der Kurve. Er überholte mich dann in der folgenden Kurve erneut, was meine zweite Runde zerstörte."
"Ich musste ihn wiederum vorbeilassen, er flog von der Strecke und kam wieder auf sie zurück und da war meine nächste fliegende Runde wieder kaputt. Also wurden drei meiner fliegenden Runden zerstört, das ist einfach enttäuschend."
"Ich hatte danach noch eine zweite Chance, aber da war es schwieriger, das gut hinzubekommen, denn die Strecke war schon etwas trockener. Nach zwei Runden hatte ich dann auch Graining, die Reifen begannen sich aufzulösen. Ich glaube schon, dass im ersten Versuch eine bessere Zeit möglich gewesen wäre. Umso schlimmer, dass es da mit dem eigenen Teamkollegen passiert ist."
Muss er nun seinen Teamkollegen zur Rede stellen? "Ich denke, das sollte das Team machen. Das ist nicht meine Aufgabe. Das ist einfach unnötig, führt nur zu Problemen. Probleme brauchen wir nicht. Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren und das Beste aus ihr machen. Aber im Qualifying haben wir das heute nicht gemacht."
Sutil erachtet es nicht als gute Idee, seinen Teamkollegen selbst zur Rede zu stellen: "Natürlich kann ich das, aber im Team muss man manchmal etwas vorsichtiger sein. Ich denke, das Team sollte mit ihm oder mit uns beiden sprechen. Ich denke nicht, dass ich das Team darum bitten muss, sie wissen schon, was sie tun müssen."
Vitantonio Liuzzi selbst kann die Aufregung nicht verstehen: "Als ich in den Rückspiegel schaute, da... Dasselbe passierte ein paar Runden zuvor. Er wollte mich überholen, weil ich vom Gas ging... Diese Art von Qualifyings ist chaotisch. Er ging vom Gas, ich versuchte, ihn zu überholen, also zerstörte er mir eine meiner Runden."
"Ich bin von der Strecke gerutscht, da ich einen Drift hatte. Ich kam zurück auf die Strecke, und als ich in den Rückspiegel schaute, war er nicht da. Ich wusste, dass er ziemlich weit hinten lag. Ich ging wieder zurück auf die Strecke, denn ich musste wieder meine neue Runde beginnen. Ich sehe keinerlei Probleme. Ich musste ihn auch ein paar Runden zuvor selbst überholen, ich hätte das auch mit ihm machen können, wenn er so nah gewesen wäre."
Dass sein Teamkollege ziemlich deutliche Worte für sein Verhalten auf der Strecke gefunden hat, beunruhigt den Italiener nicht. Er verweist lieber auf einige haarige Momente von Sutil im vergangenen Rennen: "Ich denke, dass es nach seinem vergangenen Rennen viele Erklärungen für alles gibt. Vielleicht ist er etwas angepisst, aber das macht mir nichts. Er war dieses Jahr nie eines meiner Probleme."

