• 02.10.2007 13:19

  • von Adrian Sutil

Sutil-Kolumne: Dieser Punkt ist Gold wert!

Adrian Sutil berichtet vom Besuch bei seinem Ex-Team TOM'S in Fuji und vor allem vom Regenchaos, in dem er erstmals in die Punkte fuhr

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Das Wochenende war geprägt von recht starkem Regen am Fuße des Fujisan

(Motorsport-Total.com) - Fuji, mein Zuhause im letzten Jahr, zeigte sich so, wie ich es oft erlebt habe: Nebel und Dauerregen. Trotz des schlechten Wetters habe ich mich sehr auf Fuji gefreut und mich auch sofort wieder wohl gefühlt, denn ich mag Japan und die Japaner. Ihre Art ist einfach sehr angenehm und das Land gefällt mir sehr.

Ich hatte auch Zeit, bei meinem letzten Team TOM'S vorbeizuschauen und den Mechanikern und Ingenieuren Hallo zu sagen. Sie haben sich sehr gefreut und sind auch ein wenig stolz, das es wieder einer ihrer Fahrer in die Formel 1 geschafft hat. Immerhin sind bei TOM'S früher große Namen wie Jacques Villeneuve und Pedro de la Rosa gefahren.#w1#

Guter Beginn im Freien Training

Das Freie Training am Freitag noch im Trockenen lief ordentlich, gerade am Anfang hatte ich sicher einen kleinen Vorteil, weil ich die Strecke als einziger neben meinem Teamkollegen Sakon Yamamoto sehr gut kannte.

Am Samstagmorgen war klar, dass es regnen würde. Leider war der Nebel so stark, dass man das dritte Freie Training absagen musste. Also begann das Qualifying, ohne dass einer eine Runde im Nassen gefahren war - für alle eine Lotterie, denn kein Team hatte Erfahrung, wie sich die Strecke bei diesen Bedingungen verhält.

Adrian Sutil und Nico Rosberg

Im Regen war das Handicap durch das Material weniger groß als sonst Zoom

Unser Team entschied sich für ein Setup, das für heftigen Regen ausgelegt war, denn es sah zum einen danach aus und zum anderen sagte unsere Wettervorhersage für Sonntag heftigen Regen voraus.

Aber damit lagen wir leider daneben, zumindest was das Qualifying am Samstag betraf. Die Strecke war nass und es regnete auch, aber es gab so viel Grip, dass die Zeiten nur rund fünf Sekunden langsamer waren als im Trockenen, was ziemlich ungewöhnlich ist. Mit meiner Einstellung hatte ich keine Chance, mehr zu erreichen. Aber es gab ja noch die Hoffnung auf starken Regen am Sonntag.

Da man sein Auto nach dem Qualifying nicht mehr verändern darf - es sei denn, man startet aus der Boxengasse -, wussten wir schon beim Start, dass wir im Rennen sicher nicht schlecht aussehen werden, und das Wetter spielte uns auch in die Karten.

Überholmanöver gegen Heidfeld

Nach einem guten Start hinter dem Safety-Car konnte ich wie schon in Spa in den ersten Runden viele Positionen gutmachen, fand mich früh auf Platz zehn wieder und hatte einige schöne Kämpfe und Überholmanöver, mit denen ich vor dem Rennen nicht wirklich gerechnet hatte. Unter anderem war es der BMW von Nick Heidfeld, den ich überholen konnte, als es stark regnete. Immer dann, wenn der Regen etwas nachließ, hatte ich zu kämpfen und verlor Zeit. Mir wäre noch mehr Regen sehr lieb gewesen, denn dafür war mein Auto perfekt abgestimmt.

Adrian Sutil

Kein Neuland: 2006 stand ein Jahr in der Japanischen Formel 3 auf dem Programm Zoom

Ins Ziel kam ich als Neunter, womit ich sehr zufrieden war. Unter diesen Bedingungen beide Autos ins Ziel zu bringen, ist schon eine echte Leistung für das Team. Dass es dann noch Platz acht wurde und ich meinen ersten Punkt auf dem Konto habe, hat mich sehr gefreut. Liuzzi hat mich unter gelber Flagge überholt - so habe ich es gesehen. Das habe ich meinem Team nach dem Rennen mitgeteilt und die Kommissare haben uns bestätigt. Für das Team ist dieser Punkt enorm wichtig, denn es geht um sehr viel Geld für Spyker. Für mich ist es ein schönes Gefühl, meinen ersten Punkt zu haben.

Nach dem Rennen bin ich mit meinem Manager und Trainer nach Tokio. Am Sonntagabend haben wir ein wenig gefeiert. Mittwoch geht es dann nach Shanghai. Mal sehen, was uns dort erwartet.

Adrian Sutil