Sutil: "Ich hatte es etwas besser erwartet"

Adrian Sutil ist nur bedingt mit den Freitagsergebnissen aus Monza zufrieden: Force India ohne Monza-Magie - Der F-Schacht wird zum Samstag ausgebaut

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil und vitantonio Liuzzi sind als Geheimfavoriten in das Monza-Wochenende gestartet, nachdem sich Force India an gleicher Stelle im Vorjahr als Sensation entpuppt hatte. Doch nach den ersten beiden Trainingssitzungen muss man bei den Indern einsehen, dass es für die Spitze sicherlich nicht reichen wird. Adrian Sutil schloss den ersten Tag als Elfter ab, Vitantonio Liuzzi lag einen Rang dahinter.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Force India in Monza: Adrian Sutil hat zumindest Punkte im Visier

"Die Zeiten waren okay, aber wir hatten uns noch besser erwartet", gibt Sutil offen zu. Er erklärt: "Die anderen Teams sind stark, die haben ganz schön zugelegt. Aber wir sind in den Top-10. Ich werde morgen alles geben und dann ist bestimmt ein gutes Resultat drin." McLaren, Red Bull und Ferrari sind vorne, aber auch Williams ist an Force India vorbei.#w1#

Sebastian Vettel holte am Freitag die Bestmarke und überraschte damit auch Landsmann Sutil. "Red Bull war auf den Topspeedstrecken im vergangenen Jahr nicht so gut. Jetzt sind sie aber voll dabei, obwohl sie sich in der Vorschau auf Monza sehr vorsichtig ausgedrückt hatten", sagt der Gräfelfinger. Bei Force India geht man nun in die Analyse der Erkenntnisse vom Freitag. Fest steht bereits jetzt: F-Schacht adé!

"Wir sind uns einig, dass es ohne F-Schacht besser ist. Heute Vormittag hat es nicht das gebracht, was wir uns erhofft hatten", meint Sutil, der erst am Nachmittag ins Geschehen eingriff. Am Morgen hatte Testpilot Paul di Resta im Wagen gesessen. Mit etwas weniger Heckflügel probierte der Deutsche am Nachmittag auf Tempo zu kommen.


Fotos: Großer Preis von Italien, Freitag


Der Blick auf die Zeitenlisten habe ihn nicht sonderlich enttäuscht, meint Sutil: "Ich bin Optimist und Realist. Mir war klar, dass wir hier nicht um die Pole-Position mitkämpfen werden - so wie es im Vorjahr der Fall war. Das konnte man schon in Spa-Francorchamps erkennen. Wenn wir das Ergebnis von Belgien wiederholen könnten, dann wäre das super. Das ist mehr oder weniger drin."

"Das Auto ist konstanter. In Belgien etwas besser, in Ungarn etwas schlechter, aber im Grunde konstanter als im Vorjahr", erklärt der Deutsche. Bei Force India ist die Magie auf ultraschnellen Kursen verflogen. Gleichzeitig steigen dadurch die Chancen auf anderen Pisten. "Ich finde das gut, denn darauf kann man sich einstellen. Man hat dadurch am Ende mehr Punkte auf dem Konto. Auch in Singapur könnten wir so wohl in die Top-10 fahren."

"Im Notfall musst du eben voll durch die Wiese." Adrian Sutil

"Das Bremsen ist mit wenig Abtrieb schwierig, auch die Schikanen zu nehmen. Das Auto bewegt sich viel", beschreibt Sutil die Fahrt im königlichen Park zu Monza. "Für mich ist die Parabolica die entscheidende Stelle. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Dort kannst du schnell mal ein Zehntel gewinnen oder verlieren. Es gibt eine schnelle und eine durchschnittliche Linie. Die schnelle ist natürlich schwieriger, man fährt nahe an den Streckenrand heran. Wenn du hinter einem anderen Auto bist, dann kannst du ganz schnell mal viel Untersteuern haben."

So etwas erlebte Felipe Massa am Freitagnachmittag. Der Brasilianer rodelte dadurch spektakulär durch den Kies. Am Rennsonntag darf man mehr Action erwarten, vor allem beim Start. Umso schwieriger wird es, im Notfall den passenden Weg aus der ersten Schikane zu finden. "Keine Ahnung, was sie sich dabei gedacht haben", lacht Sutil mit Blick auf dicht gestaffelten Styroporblöcke und Poller im Notausgang der ersten Ecke.

"Im Notfall musst du eben voll durch die Wiese", meint der Force-India-Pilot. "Da stehen die Poller. Da musst du aufpassen, dass du dir nicht das Chassis beschädigst. Das macht nicht viel Sinn. Sie hatten das im vergangenen Jahr eigentlich gut gelöst." Gut möglich, dass einige Piloten die dortige Situation im Rahmen der Fahrerbesprechung noch einmal thematisieren werden.