• 24.04.2009 14:05

Sutil: "Die Bedingungen sind sehr schwierig"

Force-India-Pilot Adrian Sutil im Interview über das Regenchaos von Schanghai und die ersten Trainingsrunden mit dem neuen Doppeldiffusor

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Adrian Sutil war der heimliche Held des Regenrennens in China. Im sonst unterlegenen Force India VJM02 war der junge Deutsche konstant in der Spitzengruppe unterwegs und lag einige Runden lang gar auf P6 und voll auf Kurs zu WM-Punkten. Doch wenige Kilometer vor der Ziellinie wurde Sutil ausgerechnet der Regen zum Verhängnis, der seine Topleistung überhaupt erst ermöglicht hatte. In Bahrain ist an eine nasse Piste kaum zu denken - aber der neue Doppeldiffusor macht Sutil Hoffnung.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil ist schon sehr gespannt, was der neue Doppeldiffusor leisten kann...

Frage: "Adrian, wie gefällt es dir in der Schotterwüste von Bahrain?"
Adrian Sutil: "Ich finde das nicht schlecht. Das Fahrerlager hier ist eines der schönsten überhaupt. Da kann man es schon aushalten. Dennoch sind wir hier mitten in der Wüste und Bahrain ist dann doch nicht so der Ort, wo man richtig was erleben kann. Hier ist alles etwas ruhiger. Ich habe das Glück, in einem schönen Hotel untergebracht zu sein. Ich bin also ganz zufrieden."#w1#

Frage: "In China hast du eine tolle Leistung gezeigt, bist aber kurz vor Schluss auf P6 liegend ausgeschieden. Wie sehr hat dieser Ausfall geschmerzt?"
Sutil: "Das tut natürlich sehr weh, wenn man in den Punkten war. Für uns ist es nun einmal sehr schwierig, in diese Region vorzustoßen und das gelingt uns im Augenblick nur im Regen. Die Bedingungen waren einfach richtig knifflig und es gab immer mehr Wasser auf der Piste. Gegen Ende des Rennens hat der Regen zugenommen und dann war das Aquaplaning schlichtweg so extrem, dass es wahrscheinlich eher Glück war, überhaupt auf der Strecke zu bleiben."

"Wenn nur noch sechs Runden zu fahren sind, dann glaubt man schon: 'Das fährst du jetzt sicher nach Hause.' Da macht man sich im Prinzip keine Sorgen mehr, aber es war letztendlich wohl doch zu viel Wasser in dieser Kurve. Dieses Eck nimmt man sonst mit Vollgas, weil es eigentlich keine Kurve ist. Dabei ist mir das Auto ausgebrochen und ich konnte es nicht mehr halten. Das war sehr enttäuschend."

Frage: "Kann man diese Situation mit dem Aquaplaning vergleichen, das man auf der Autobahn bekommt, wenn man dort im Regen zu schnell unterwegs ist?"
Sutil: "Ich denke schon. Bei uns ist das aber wohl noch eine Spur extremer, weil wir einfach so tief liegen. Wir schwimmen meistens gleich mit dem kompletten Unterboden auf. Wir sind in so einem Fall immer gleich im Wasser und vielleicht für eine halbe Sekunde außer Kontrolle. Je nach Geschwindigkeit kann man das also durchaus mit der Autobahn vergleichen."

Frage: "Als zweites Team nach Renault habt ihr nun auch einen Doppeldiffusor am Auto. Wie fühlt sich denn dieses neue Bauteil an?"
Sutil: "Wir haben nun die erste Session hinter uns und die Bedingungen dort draußen sind schon sehr schwierig. Wir konnten noch nicht genau sehen, wie sich der Wagen anfühlt. Das liegt ganz einfach daran, dass es sehr sandig und überaus rutschig ist."

"Wir haben wenig Grip und die harten Reifen waren auch wieder so ein Thema, denn man konnte sie nicht wirklich zum arbeiten bringen. Warten wir also einfach noch die zweite Session ab, wo dann jeder noch ein paar Reifensätze mehr benutzt und es mehr auf Rundenzeiten abgesehen hat. Ich bin aber recht zuversichtlich."

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