• 08.05.2010 20:08

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Sutil: "Das wurmt mich"

Der Force-India-Pilot analysiert sein Qualifying, das erstmals in dieser Saison außerhalb der Top 10 endete, und spricht über die Verbesserungen am Auto

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2010 startet Adrian Sutil nicht aus den Top 10: "Ja, das wurmt mich." Der Force-India-Pilot wird den Großen Preis von Spanien aus der elften Position aus starten. Doch dies hat auch Vorteile, denn man kann den Reifen, auf dem man in das Rennen geht, frei wählen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil ist nicht enttäuscht, auf dem elften Startplatz zu stehen

"Es ist natürlich immer schön, eine zusätzliche Position weiter vorn zustehen", so Sutil. "In Bezug auf morgen ist es jedoch kein Problem. Im Vergleich zu den anderen haben wir noch einen frischen Reifensatz übrig. Ich kann also zumindest auf einem neuen Satz losfahren. Ich stehe auch links, also auf der richtigen Seite, der sauberen. Das ist also kein allzu großes Problem."#w1#

Auf keinen Fall möchte der Rennfahrer das Wort Rückschritt in den Mund nehmen: "Ich geriet im letzten Sektor etwas in Verkehr, das hat mich anderthalb Zehntel gekostet. Das war genau das, was ich gebraucht hätte. Es war letztendlich keine Veränderung zum vergangenen Qualifying in China. Ich hatte diesmal lediglich keine komplett freie Runde."

"Ich denke nicht, dass wir Schritte rückwärts gemacht haben. Wenn ich mir die Rundenzeiten im Vergleich zu Melbourne anschaue, so sind wir immer noch auf ähnlichem Niveau und konstant. Diesbezüglich mache ich mir keine Sorgen."

Der Deutsche ist sich relativ sicher, dass er Kamui Kobayashi im Sauber hätte schlagen können: "Ich hätte auf jeden Fall eine 1:20.8 fahren können, vielleicht auch eine 1:20.7. Ich glaube, wir lagen sehr eng mit Kobayashi zusammen."

Der Konkurrenz aus der Schweiz setzt mittlerweile auf das F-Schacht-System, ist auf den Geraden also schneller. Macht sich Sutil deswegen Sorgen? "Das war zunächst einmal nur das Qualifying, in dem es für sie ganz gut lief. Ich glaube nicht, dass wir uns diesbezüglich Sorgen machen müssen."

"Aber wir müssen natürlich schauen, dass wir weiterhin unsere Updates bringen. Wir müssen natürlich auch schauen, dass wir den F-Schacht bald einführen können. Aber man muss das auch erst einmal hinbekommen."

"Es ist noch kein festes Rennen geplant, aber wir sind dabei, es so schnell wie möglich hinzubekommen. Wir wollen aber auch sicherstellen, dass es passt. Wir werden es nicht ans Auto schrauben, obwohl es gar nicht funktioniert. Man hat es während der vergangenen Rennen gezeigt, da haben es einige probiert und dann wieder abgeschraubt. Da verliert man viel Zeit."

Mit den Updates, welche der indische Rennstall mit an die katalanische Rennstrecke gebracht hat, ist Sutil zufrieden: "Wir sind mit den Updates sehr zufrieden, man kann hier den Unterschied wirklich spüren, auch in Bezug auf die Balance. Es ist einfach schwierig, aufzuholen. Wir befinden uns also in derselben Position, aber das ist eine gute Position, in der wir uns befinden. Wir haben immer die Chance auf Punkte."

In dieser Saison kann Sutil endlich auch auf den verstellbaren Frontflügel zurückgreifen: "Der verstellbare Frontflügel funktioniert sehr gut. Er ist definitiv hilfreich. Man verwendet ihn eigentlich in jeder Einheit. Man verstellt den Frontflügel eigentlich nicht mehr an der Box, sondern man kann es auf der Strecke machen, in fast jeder Runde, zum Beispiel je nach Spritmenge. Das ist ein hilfreicher Schritt gewesen."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Spanien


Interessant war, dass die Teams - bis auf Red Bull Racing - meist nicht an die Zeiten der Wintertestfahrten heran kamen: "Die Strecke war heute langsamer. In Barcelona ist es das Problem, dass die Strecke extrem langsamer wird, wenn es heiß wird, speziell im letzten Sektor. Zudem hat es geregnet, es war auf der Strecke sehr schwierig. Die Reifen haben nur für eine Runde Haftung. Mit diesen Reifen ist es doch etwas besser, wenn man etwas griffigere Bedingungen hat."

Und wieso gelang es dann Red Bull Racing, so schnell zu fahren? "Im Winter wären sie dann eben eine 18er-Zeit gefahren, so wie das vergangenes Jahr auch schon das Brawn-Team geschafft hat. Die sind einfach eine halbe Sekunde schneller als alle anderen. Das ist die typische Red Bull-Strecke, hier geht es nur um Abtrieb. Wie auch in Silverstone, da waren sie vergangenes Jahr auch unschlagbar. Das ist halt leider so."

Veränderungen in der Hackordnung hat Sutil jedenfalls keine festgestellt: "Er hat sich nicht viel verändert, abgesehen von Sauber, sie haben an diesem Wochenende einen Schritt gemacht. Ansonsten ist das Feld genauso wie davor. Jeder hat seine drei Zehntelsekunden gebracht. Wir liegen nun anscheinend mit Sauber auf demselben Niveau. Aber sie waren im Winter hier in Barcelona auch sehr stark, aber auf keiner anderen Strecke."

Wenn es um seine Lieblingsstrecke geht, hat Adrian Sutil bekanntlich sowieso eine andere auf dem Radar: "Die Strecke liegt uns gut, aber ich würde sagen, dass es bessere gibt. Zum Beispiel Monaco. Da freue ich mich schon drauf."