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Sutil: "Das ist irre!"
Der Spyker-Pilot und Fuji-Kenner im Interview über die japanische Rennstrecke, das Rennen in Belgien und Verhandlungen mit anderen Teams
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Als einziger Fahrer kennst du neben deinem Teamkollegen den Kurs von Fuji bereits..."
Adrian Sutil: "Ich kenne ihn aus dem vergangenen Jahr von der Formel 3. Ich bin hier die Formel-3-Meisterschaft gefahren, die ich auch erfolgreich gewonnen habe. Dies war die Hausstrecke meines damaligen Teams, das seine Werkstatt nur zehn Minuten von hier entfernt hat. Aus diesem Grund kenne ich die Strecke sehr gut und bin hier schon viele Runden gefahren."

© xpb.cc
Adrian Sutil beim Erkunden der Rennstrecke per pedes
Frage: "Ist das gegenüber den Kollegen ein Vorteil?"
Sutil: "Bestimmt ist dies zunächst ein Vorteil, vor allem am Freitag. Die Fahrer in der Formel 1 sind jedoch die besten der Welt, sie sollten schon in der Lage sein, eine Strecke schnell zu lernen. Spätestens am Samstag hat die Strecke jeder drauf und im Rennen wird es ausgeglichen sein."#w1#
Frage: "Wie würdest du diese Strecke hier beschreiben?"
Sutil: "Es ist eine schnelle Strecke mit einer extrem langen Gerade. Einzigartig ist hier auch die Natur, in der letzten Kurve schaut man direkt auf den Mount Fuji. Wenn es mal einen schönen blauen Himmel gibt, dann ist dies ein unglaubliches Erlebnis, im Rennfahrzeug einen solchen Ausblick zu haben. Das ist irre."
"Es gibt hier ein paar sehr spezielle Kurven, vor allem im letzten Sektor benötigt man sehr viel Abtrieb. Den hat man jedoch nicht, da man das Auto hier auf Höchstgeschwindigkeit ausrichten muss. Ich denke, dass wir aber mal Autos sehen werden, die mit viel Abtrieb fahren, dann Zeit im ersten Sektor verlieren, dafür jedoch Zeit im zweiten und dritten Sektor gutmachen. Es wird interessant werden."
Frage: "Man hat ja zuletzt gesehen, dass die Strecken vor allem den Spitzenteams unterschiedlich gut lagen. Wen siehst du hier vorn?"
Sutil: "Das ist schwierig zu sagen. Ich würde auf McLaren tippen. Der Asphalt hier ist sehr gut, es gibt kaum Bodenwellen. Auch die Randsteine sind so, dass jeder ohne Probleme drüber fahren kann. Es sollte also bei allen Autos keine großen Probleme geben. Ich kann nicht sagen, wer hier einen Vorteil haben wird. Warten wir es einfach ab."
Frage: "Reden wir noch einmal über das vergangene Rennen und die Zeit danach, es war vermutlich das beste Rennen deines Lebens, oder?"
Sutil: "Ja, es war auf jeden Fall das beste Rennen. Endlich hatte ich die Chance gehabt, dabei zu sein und zu kämpfen. Durch unser verbessertes Auto erhielten wir mehr Top-Speed, dadurch konnte ich in der ersten Runde einige Autos überholen. Dass ich zwischenzeitlich auf Platz 12 fuhr war mehr, als sich das Team erhofft hatte. Dem Team hat das viel Motivation beschert und wir haben jetzt richtig Freude daran, weiter zu arbeiten."
Frage: "Es ist kein Geheimnis, dass du dich für ein besseres Team und höhere Aufgaben empfehlen willst. Wie sieht es diesbezüglich aus? Ich habe gehört, dass es Kontakte zu Williams gibt."
Sutil: "Im Moment verfüge ich über einen Vertrag mit Spyker. Sobald ich etwas Neues oder etwas Näheres weiß, werde ich dies sagen. Im Moment ist es zu früh, und ich rechne damit, dass ich bei Spyker bleiben werde. Es gefällt mir hier sehr gut und ich denke, dass wir auch Chancen haben, große Fortschritte zu erzielen."
Frage: "Aber es gibt auch Verhandlungen mit anderen Teams?"
Sutil: "Natürlich. Man muss immer schauen, dass man weiterkommt. Für mich wäre es das Beste, in das stärkste Team, in ein Top-Team zu gehen. Ich möchte gewinnen, deswegen bin ich hier in der Formel 1. Man muss hier schauen, dass man so viele Kontakte wie möglich knüpft. Das ist der Job eines jeden."
Frage: "Du hast dich in diesem Jahr einen Namen als Mann mit einer starken Grundschnelligkeit gemacht..."
Sutil: "Ja, das hoffe ich. Es war auch das Ziel gewesen, dass ich auffalle. Es ist schwierig, mit einem Auto wie dem Spyker zu zeigen, dass man vielleicht etwas Besonderes ist. Aber ich denke, dass man immer hin und wieder Chancen erhält, bei denen man es zeigen kann - wenn es regnet oder das Auto einmal wirklich gut läuft, so wie in Spa. Dann muss man diese Chancen nutzen. Das habe ich bisher ganz gut gemacht. Deswegen bin ich zufrieden, wie es gelaufen ist."

