• 20.02.2007 14:45

  • von Marco Helgert

Surtees wünscht sich frisches Blut

Der Formel-1-Weltmeister von 1964 wünscht sich, dass der Motorsport in Großbritannien wieder eine bedeutendere Rolle spielt

(Motorsport-Total.com) - Für John Surtees, Formel-1-Weltmeister 1964, ist der Jugendwahn in der Formel 1 keine vorübergehende Phase. Heutzutage seien Talente einfach viel eher dazu in der Lage, sich auch in der Formel 1 zu messen. Diese Tatsache aber würde von einigen Seiten noch immer ignoriert. Man solle sich dem aber stellen und auch die passenden Rahmenbedingungen dafür schaffen.

Titel-Bild zur News: John Surtees

John Surtees wünscht sich weit mehr Unterstützung für junge Motorsporttalente

"Die Welt ändert sich, es ist nicht mehr wie vor 40 Jahren", erklärte er. "Alle fangen nun viel früher an. Nicht wie Fangio, der mit Ende 30 begonnen hat. Die Jungen entwickeln sich sehr früh, daher ist es auch klar, dass sie die Leiter schneller erklimmen werden." Dieser Entwicklung müsse man auch in den Strukturen des Motorsports Rechnung tragen.#w1#

"Wir brauchen mehr Junge", forderte er. "Wie müssen mehr Jungen eine Chance geben. Hierzu müsste auch die Struktur des Motorsports angepasst werden. Wir müssen Unterstützung anbieten, damit sich das Talent in kleineren Rennserien entwickeln kann. Einige Nationen sind da unterstützender als andere."

Gerade in Großbritannien, wo der Motorsport eine große Rolle spielt, bestünde Nachholebedarf, denn in den Medien sei man weiterhin unterrepräsentiert. "Der Motorsport kann in Bezug auf Vorbilder mehr bieten als anderer Sport, der all die Aufmerksamkeit bekommt", so Surtees. "In den vergangenen Jahren hatten wir keinen, der an der Spitze fuhr. Vielleicht kommen Button, Davidson oder der junge Hamilton noch dorthin. Es gibt viele gute junge Fahrer."

Doch bereits in jungen Jahren entbrennt der Wettkampf - neben der Strecke. "Ein britischer Fahrer hat das Problem, dass es zu viel Wettbewerb um die Sponsorgelder gibt. Da hilft auch die mangelte Medienpräsenz nicht", fuhr er fort. Ein junger Fahrer, der wieder große Erfolge für den britischen Motorsport einfährt, könnte hier einiges bewegen.