powered by Motorsport.com
  • 03.06.2004 14:54

  • von Fabian Hust

Surtees: Honda-Entwicklungsmaterial für Sato?

Ex-Formel-1-Weltmeister John Surtees spekuliert, dass Honda in das Auto von Sato Experimental-Motoren einbaut

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Nürburgring war Takuma Sato nicht nur schneller als Jenson Button unterwegs, der Japaner fiel zudem im Gegensatz zu Teamkollege Jenson Button wie schon eine Woche zuvor in Monte Carlo mit einem kapitalen Motorplatzer aus. Wenn ein Fahrer mehr Pech mit der Zuverlässigkeit hat als sein Teamgefährte, wird traditionell viel über die Ursachen hierfür spekuliert.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Der Motor im Auto von Takuma Sato explodierte am Ring

John Surtees, Formel-1-Weltmeister von 1964, hat in seiner 'Vodafone'-Kolumne seine ganz eigene Vermutung: "Mir kam in den Kopf - nachdem Sato in zwei aufeinander folgenden Rennen wegen Motorschäden stehen blieb - dass das Team BAR-Honda möglicherweise ein Motor-Entwicklungsprogramm durchzieht, wobei Jenson die erprobten und bewährten Teile bekommt, während Takuma die Experimental-Teile erhält."#w1#

Fakt ist, dass Honda für seine aggressive Motorenentwicklung bekannt ist, und Risiko nicht scheut. Fakt ist aber auch, dass es keinen Sinn machen würde, Takuma Sato mit Experimental-Motoren auszurüsten. Das hat das Team derzeit nicht nötig. Die Vorstellungen bei den letzten Rennen haben gezeigt, dass man sich in Sachen Motorleistung in diesem Jahr nicht mehr verstecken braucht. Hinzu kommt, dass der BAR-Honda so schnell ist, dass jeder Ausfall praktisch garantiert Punkte kostet - im Falle von Sato waren es auf dem Nürburgring derer sechs.

Es muss jedoch nicht unbedingt kein Zufall sein, dass Sato mehr Motorenschäden hat als Button. So wird die Motorelektronik je nach Fahrweise der Piloten bei jedem Fahrer anders programmiert, was sich auf die Zuverlässigkeit auswirken kann. Ferner kann ein Fahrer durch überlegtes frühes Hochschalten den Motor schonen, wenn dies die Situation im Training oder Rennen erlaubt.

Zudem haben die Motoren keine identische Leistung. Es kann also gut sein, dass Jenson Button jene "guten" Motoren erhält, die auf dem Prüfstand ein wenig mehr Leistung produzieren. Fakt ist aber auch, dass ein so früher Motorschaden wie er in Monte Carlo bei Sato aufgetreten ist, so gut wie gar nicht von einem Fahrer herbeigeführt werden kann.