Surer: Hamilton könnte es bei Ferrari wie Schumacher bei Mercedes gehen

Experte Marc Surer glaubt, dass Lewis Hamilton 2025 bei Ferrari ein ähnliches Szenario wie Michael Schumacher erleben könnte, als dieser 2010 zu Mercedes kam

(Motorsport-Total.com) - Wenn Lewis Hamilton 2025 zu Ferrari wechselt, wird er dort an der Seite von Charles Leclerc fahren. Der Monegasse geht bereits seit 2019 für die Scuderia an den Start, war zuvor bereits Ferrari-Junior und galt in Maranello lange Zeit als der "Auserwählte".

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Charles Leclerc

Lewis Hamilton und Charles Leclerc werden ab 2025 Teamkollegen sein Zoom

2025 könnten sich die Machtpositionen intern allerdings etwas verschieben, denn mit Hamilton setzt man Leclerc den bislang erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte der Königsklasse vor die Nase. Und Helmut Marko glaubt, dass das für Leclerc ein Problem werden könnte.

Gegenüber sport.de erklärt Red Bulls Motorsportkonsulent, Leclerc habe zwar "Vorteile auf einer Runde". Doch Rekordweltmeister Hamilton sei im Rennen und damit auch in der WM stärker und werde sich außerdem "politisch als Ferraris globaler Superstar durchsetzen."

Experte Marc Surer sieht das leicht anders. In einem exklusiven Livestream auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de erklärt er: "Leclerc ist ein großes Problem für [Hamilton], weil Leclerc wird schneller sein. Alles andere würde mich wundern."

Surer: Wechsel "ein großes Risiko" für Hamilton

Er zieht einen Vergleich und erklärt: "Ein bisschen erinnert mich das an die Situation mit Michael Schumacher bei seinem Comeback mit Mercedes. Da hat ihn ein gewisser Nico Rosberg in die Schranken gewiesen. Und genauso könnte es Lewis Hamilton gehen."

Schumacher fuhr zwischen 2010 und 2012 beim damals neuen Mercedes-Werksteam drei Jahre lang an der Seite von Rosberg und zog dabei in der Weltmeisterschaft dreimal den Kürzeren gegen seinen rund 17 Jahre jüngeren Landsmann.

Zwischen Hamilton und Leclerc gibt es ebenfalls einen Altersunterschied von rund 13 Jahren, allerdings gibt es auch einen entscheidenden Unterschied zwischen Schumachers Situation damals und dem kommenden Hamilton-Wechsel.

Denn Schumacher fuhr damals zwischen 2007 und 2009 drei Jahre lang überhaupt kein Formel-1-Rennen, Hamilton dagegen wird 2025 nahtlos von Mercedes zu Ferrari wechseln. Trotzdem glaubt Surer, dass Leclerc bei der Scuderia zunächst einen Vorteil haben wird.


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Dieser werde "sicherlich nicht benachteiligt werden" vom Team, stellt er klar und betont, dass der Wechsel "ein großes Risiko" für Hamilton sei. "Auf der anderen Seite", so Surer, habe Hamilton bei George Russell "gelernt", dass er auch einen jungen Fahrer im gleichen Team "schlagen kann".

Surer: Mercedes kann Hamilton nicht zur Nummer 2 machen

"Mit dieser Situation hat er gelernt umzugehen", so der Schweizer. Denn nachdem Russell Hamilton in seiner ersten Mercedes-Saison 2022 in der WM noch hinter sich lassen konnte, hatte der Rekordweltmeister die Nase im vergangenen Jahr wieder vorne.

Noch offen ist, wer sich intern 2024 durchsetzen wird, und laut Surer könnte die neue Saison für Mercedes "wirklich schwierig" werden, "weil eigentlich muss jetzt Mercedes voll auf Russell setzen", erklärt der ehemalige Formel-1-Pilot im Hinblick auf die Zukunft.

"Dürfen sie aber nicht, weil einem siebenfachen Weltmeister kannst du nicht zweitklassiges Material geben. Das heißt, sie müssen beide gleich behandeln", so Surer. Auch Teamchef Toto Wolff hat bereits bestätigt, Hamilton 2024 nicht benachteiligen zu wollen.


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"Was natürlich für Mercedes die Geschichte schwierig macht, weil nur wenn sie auf einen setzen, haben sie eine Chance gegen Max Verstappen", glaubt Surer, der übrigens nicht davon ausgeht, dass Hamilton aus finanziellen Gründen zu Ferrari wechselt.

"Ich glaube, das ist einfach der Rennfahrer Lewis Hamilton, der das jetzt machen will. Ich glaube nicht, dass das Geld die entscheidende Rolle gespielt hat", so Surer.