Super Aguris SA05-Chassis fehlt es an Steifigkeit

Das vier Jahre alte Arrows-Chassis, mit dem Super Aguri die Saison in Angriff nehmen wird, ist nicht steif genug und daher auch nicht konkurrenzfähig

(Motorsport-Total.com) - Als Aguri Suzuki mit dem Plan an die Öffentlichkeit ging, vier Jahre alte Arrows-A23-Chassis' von Paul Stoddart zu kaufen und diese interimistisch in den ersten Rennen einzusetzen, bis die neuen Super-Aguri-Autos fertig werden, wurde er zunächst nur milde belächelt. Dank umfangreicher Modifikationen können die Uraltmodelle nun aber doch unter den Typenbezeichnung SA05 an den Start geschickt werden.

Titel-Bild zur News: Super-Aguri-Honda SA05

Die Nase des SA05 erinnert noch sehr stark an den ursprünglichen Arrows A23

Äußerlich erinnert der fast blütenweiße Renner nur noch in seinen Grundformen an das Original: Geblieben ist die charakteristische Nase, neu hingegen das verlängerte Element in der Mitte des Frontflügels, welches den Doppelkiel dahinter zum Funktionieren bringen soll, ebenso wie die Zusatzelemente auf den Seitenkästen, kaminförmige Auspuffrohre sowie eine komplett neue Aufhängung des Heckflügels.#w1#

SA05 basiert nicht auf einem durchgängigen Konzept

Doch trotz des Faceliftings generiert der SA05 natürlich bei weitem nicht so viel Abtrieb wie ein herkömmliches Chassis der Generation 2006, schließlich handelt es sich eher um zusammen gewürfelte Einzelelemente als um ein durchgängiges Gesamtpaket. Das Team gibt sich diesbezüglich aber ohnehin keinen Illusionen hin und rechnet beim Saisonauftakt in Bahrain mit einem Defizit von mindestens fünf Sekunden pro Runde.

Diesen Eindruck konnte Takuma Sato nach seinen Wintertestfahrten im kalten Silverstone, wo natürlich keine optimalen Bedingungen herrschten, nur bestätigen: "Ich habe die Reifen nie auf Temperatur gekriegt", erklärte er unseren Kollegen von der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell'. "Das Auto war überhaupt nicht auf Kurs zu halten. Rückschlüsse auf die Wirkung der neuen Aerodynamik kann ich keine ziehen."

Fehlende Steifigkeit ist für die Fahrer spürbar

"Man kann spüren, wie sich das Auto verwindet. Es ist nicht so steif wie ein aktuelles Auto." Takuma Sato

Eines der größten Probleme des SA05 ist die fehlende Verwindungssteifigkeit, die für das Fahrverhalten in schnellen Kurven entscheidend ist. Sato: "Man kann spüren, wie sich das Auto verwindet. Es ist nicht so steif wie ein aktuelles Auto", nörgelte der Japaner. Schuld daran ist offenbar der neue V8-Motor, der kürzer ist als ein V10 und daher den Einbau von Distanzstücken erforderlich machte. Dies ging naturgemäß auf Kosten der Steifigkeit der Heckpartie.

Indes laufen in der Fabrik in Leafield die Arbeiten am neuen SA06, der unter der Regie von Mark Preston entwickelt wird, auf Hochtouren weiter. Wann das Auto fertig wird, ist noch nicht bekannt, aus einem Debüt beim Europaauftakt am 23. April in Imola wird aber eher nichts. Stattdessen visiert Super Aguri momentan den Grand Prix von Spanien am 14. Mai an. Ob dann sofort zwei Chassis' zur Verfügung stehen werden, ist wieder eine andere Frage...