• 07.03.2006 16:18

  • von Hust/Meier

Stuck: "Qualifying-System überdauert Saison wohl nicht"

'F1Total.com'-Experte Hans-Joachim Stuck übt Kritik am neuen Qualifying-Modus und schließt eine erneute Änderung während der Saison nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Am neuen Qualifying-Format, das in Bahrain am kommenden Wochenende seine Feuertaufe haben wird, scheiden sich in der Fachwelt die Geister. 'F1Total.com'-Experte Hans-Joachim Stuck ist ein Gegner des Ausscheidungszeitfahrens. Er hält das System für unfair und befürchtet, dass das Format bald erneut geändert wird. Auch einen Alternativvorschlag hat der 55-Jährige parat.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck findet das neue Qualifying-Format nicht gerecht

"Dieses Format ist mal wieder ein Versuch und ich befürchte, dass es die Saison nicht überdauern wird", sagt der Deutsche. "Auf der anderen Seite ist es ja gut, wenn sie es wieder umstellen und damit zeigen, dass sie flexibel sind. Aber in dieser Beziehung wird die Formel 1 ad absurdum geführt. Es darf doch nicht wahr sein, dass es die Formel 1 nicht schafft, ein Reglement so hinzudrehen, dass es ein Jahr lang steht. Das ist einfach schwach", meint Stuck weiter.#w1#

Er findet das System, bei dem das Qualifying in drei Abschnitte unterteilt ist, wobei in den ersten beiden jeweils die sechs langsamsten Fahrer ausscheiden, nicht gerecht: "Derjenige, der am längsten fährt, ist der Bestrafte, denn je länger man fährt, desto mehr wird der Motor belastet. Hinzu kommt, dass man erneut nicht weiß, wer wie viel Benzin an Bord hat, das sind natürlich alles Dinge, die sich auf das Rennen auswirken können."

"Die, die am schnellsten fahren, müssen auch ihren Motor am meisten rannehmen. Man weiß zudem nicht, wer im letzten Abschnitt wie viel Benzin drin hat, so war das ja schon im vergangenen Jahr gewesen", spricht Stuck auch die Problematik an, dass das System für Außenstehende noch schwerer zu durchschauen sein könnte als das bisherige Einzelzeitfahren.

"Die Leute zu Hause wissen nicht, dass einer vielleicht gar keine Pole Position fahren kann, weil er einfach zu viel Benzin an Bord hat", befürchtet der ehemalige Formel-1-Pilot. "Auch bei der Berichterstattung wird es wieder diese hypothetischen Besten geben - das ist alles andere als gut."

"Die Leute zu Hause wissen nicht, dass einer vielleicht gar keine Pole Position fahren kann." Hans-Joachim Stuck

Stuck kritisiert aber nicht nur das bestehende System, sondern macht auch einen eigenen Vorschlag, wie eine spannende und unverzerrte Qualifikation aussehen könnte: "Man sollte das so machen: Jeder bekommt drei Satz Reifen, drei Mal vier Runden mit wenig Benzin an Bord und dann wird für die Pole Position ein Punkt verteilt", erläutert er seinen Vorschlag.

"Da kann man dann mal sehen, wer wirklich der Beste ist", glaubt der Wahlösterreicher. "Da kann einem auch niemand in die Suppe spucken, da wissen wir dann wirklich, wer der Schnellste war. Und wenn sie das Qualifying gefahren sind, dann füllen sie die Benzinmenge ein, die sie haben wollen, die muss ja keiner wissen."

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