• 17.07.2006 10:25

  • von Fabian Hust

Stuck: "Michelin muss sich warm anziehen"

Der 'F1Total.com'-Experte über das Rennen in Magny-Cours, wie man sich als Experte täuschen kann und die Aussicht auf das Rennen in Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Hans-Joachim Stuck hatte nach dem Rennen in Magny-Cours viel Lob für Ferrari und Michael Schumacher übrig: "Wir haben einen furiosen Michael Schumacher mit einem grandiosen Ferrari-Team gesehen", so der Deutsche nach dem achten Strecken-Sieg des Deutschen, für den es der insgesamt 88. Triumph in der Formel 1 war.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck glaubt in Hockenheim an einen weiteren Schumacher-Sieg

Vor dem Rennen hatte Stuck den Kerpener nicht unbedingt auf der Rechnung: "Ich habe mich getäuscht, ich hatte nie gedacht, dass sie hier in Frankreich so granatenmäßig zuschlagen. Eine Wende haben wir meiner Meinung nach nicht gesehen, wir haben lediglich eine Reduzierung des Minus-Punkterückstandes gesehen. Wenn es so anhält, dann ist das sicherlich noch etwas drin, aber es wird sehr schwierig werden."#w1#

In den Augen des 55-Jährigen haben Renault und Fernando Alonso immer noch die besten Karten auf die erfolgreiche Verteidigung des Titels: "Sie dürfen nur nicht ausfallen. Am Start hat Alonso hart mit Felipe Massa gekämpft und hat dann klugerweise zurückgesteckt um da kein Risiko einzugehen. Er hat ein Polster von 17 Punkten, das ist ganz schön viel."

Zu verdanken hat Ferrari die derzeit erfolgreiche Aufholjagd auch Reifenpartner Bridgestone, was sich auch daran zeigt, dass Toyota in Frankreich ebenfalls stark war: "Man muss hier Bridgestone einen ganz großen Teil der Performance zuschreiben. Toyota hat sicherlich auch vom Chassis her einen Schritt nach vorn gemacht. Bridgestone hat hier für die Hitze einen nahezu perfekten Reifen geliefert. Da muss sich Michelin in den nächsten Rennen warm anziehen, denn die kommenden Rennen können sehr warm werden."

Kann Michelin auf den derzeitigen Vorteil der Japaner schnell reagieren? "Das geht üblicherweise sehr schnell. An Hand der Daten, die die Teams hier gesammelt haben kann man mit neuen Mischungen aber auch mit neuen Konstruktionen reagieren. Aber Michelin muss natürlich viele Teams beliefern, die alle gut bedient werden wollen, das ist zeitlich ein Problem. Aber in der Formel 1 muss man sagen, nichts ist unmöglich."

Auf das Rennen in Hockenheim freut sich Stuck bereits: "Das sind absolut deutsche Festspiele, wir haben nicht nur BMW, sondern auch Mercedes und Toyota, als einziges Team, das in Deutschland alles herstellt. Wir haben Nick Heidfeld, Michael Schumacher und Ralf Schumacher. Das sind alles Leute, die in Deutschland ein gutes Ergebnis zeigen wollen."

Und wer ist in den Augen des 'F1Total.com'-Experten der Siegfavorit im Motodrom? "Ich hatte hier als Favoriten Fernando Alonso auf dem Zettel gehabt. Dafür muss ich mich entschuldigen, da habe ich mich richtig getäuscht. Nach dem jetzigen Stand muss man da auf Ferrari tippen. Für Hockenheim und den Kartenvorverkauf ist das sicherlich gut, da werden wir ein volles Haus erleben."