• 18.03.2004 11:25

Stuck: "In den Reifen liegt keine Sekunde"

Hans-Joachim Stuck, Ex-Formel-1-Rennfahrer und 'Premiere'-Experte, glaubt an eine weitere Überlegenheit Ferraris

(Motorsport-Total.com) - Die Ferrari-Dominanz in Melbourne hat der Konkurrenz die Augen geöffnet. Man mag im Winter gut gearbeitet haben, doch Ferrari ist wieder einen, wenn nicht zwei, Schritte voraus. Für den Ex-Formel-1-Piloten und heutigen 'Premiere'-Experten Hans-Joachim Stuck ist indes klar, dass Ferrari frühestens zur Saisonmitte wieder eingeholt werden kann.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck glaubt an eine weitere Überlegenheit Ferraris

"Bei Mercedes und BMW wird seit Melbourne das Licht in den Werken nicht ausgegangen sein", vermutet der 'Premiere'-Experte. "Sie haben überall Baustellen. Der Motor ist hoch gegangen, es gab Getriebeprobleme und das Auto ist einfach nicht schnell genug." Stuck ist sich sicher, dass die Ferrari-Konkurrenten "einen Schritt nach vorne gemacht haben. Aber sie müssten eigentlich zwei Schritte machen: Einen zum Aufholen und Einen zum Überholen. Man wird bis zur Saisonmitte nicht an Ferrari rankommen!"#w1#

Stuck erwartet beim Grand Prix in Malaysia eine "Standortbestimmung" für alle Formel-1-Teams, nicht zuletzt auch für die Reifenhersteller. "Michelin hat dort die Temperaturen, die sie brauchen." Allerdings sagen die Meteorologen für das Rennwochenende eine 80-prozentige Regenwahrscheinlichkeit voraus, was wiederum Ferrari-Partner Bridgestone in die Karten spielen würde.

Der 'Premiere'-Experte ist aber davon überzeugt, dass der Vorsprung von Ferrari beim Saisonauftakt in Melbourne nicht alleine auf die Pneus zurückzuführen war. "In den Reifen liegt keine Sekunde! Das macht vielleicht fünf oder sechs Zehntel aus. Da fehlt bei den Autos von BMW-Williams und McLaren-Mercedes immer noch einiges. Und das aufzuholen, wird schwierig werden."

Im 'Premiere'-Interview äußert sich Stuck auch zu den stockenden Vertragsverhandlungen zwischen Ralf Schumacher und Williams. "Ralf weiß, dass er sein Geld wert ist. Aber er muss aufpassen, dass er nicht auf einmal vor verschlossenen Türen steht", meint der 53-Jährige.

"Es gibt nicht so viele gute Teams, bei denen Ralf Weltmeister werden kann. Und er muss in den nächsten Jahren den WM-Titel nach Hause fahren, sonst ist es zu spät für ihn." Der 'Premiere'-Experte sieht aber auch positive Aspekte für den "kleinen" Schumi: "So ein Vertragspoker ist auch ein bisschen das Salz in der Suppe. Für den Ralf kommt das genau richtig, weil er sich dadurch jetzt richtig motivieren kann."