• 18.03.2004 11:51

  • von Fabian Hust

Dicke Luft bei BMW-Williams

Ralf Schumacher schießt mit aggressiven Worten gegen Juan-Pablo Montoya, der Kolumbianer sieht für Malaysia Schwarz

(Motorsport-Total.com) - Der Frust über den enttäuschenden Start in die Saison scheint im BMW-Williams-Team zu ersten Spannungen zu führen. Ralf Schumacher fand am Donnerstag auf einer Pressekonferenz ungewohnt harsche Worte für seinen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya, mit dem er beim Saisonauftaktrennen in Melbourne auf der Strecke bei einem Überholmanöver aneinander geraten war. Der Kolumbianer hatte dem Deutschen für die zum Glück harmlose Berührung die Schuld gegeben, er habe die Richtung gewechselt, als er ihn kommen sah.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher sieht den Fehler bei seinem Teamkollegen

"Das war ein ziemlich heftiger Zug von ihm und das nächste Mal werde ich ihn von der Strecke räumen", kündigt Ralf Schumacher an. "Das Überholmanöver basierte darauf, dass ich ihm Platz mache, was ich tat, schließlich wollte ich zu diesem frühen Zeitpunkt das Maximum für uns an diesem Wochenende herausholen. Meiner Meinung nach war das, was er getan hat, nicht etwas, das man zu diesem Zeitpunkt hätte tun sollen. Wenn jemand in eine Kurve bremst mit der Annahme, dass es entweder kracht oder er annimmt, dass der andere Platz macht, dann ist das ein falscher Zug."#w1#

Ralf Schumacher betont jedoch, dass man als Teamkollege eine "vernünftige" Beziehung zueinander hat, es aber auf der Strecke unabhängig davon zu dem einen oder anderen Problem kommen kann: "Das ist ja nicht das Ding, aber manchmal haben wir auf der Strecke nicht die gleiche Meinung, was aber normal ist, schließlich wollen wir beide Rennen gewinnen. Ich konzentriere mich im Moment auf die Probleme des Teams, also darauf, die Lücke auf Ferrari zu eliminieren und nicht darauf, was mein Teamkollege macht, um ehrlich zu sein."

Ausgesprochen über den Zwischenfall, den das Team selbst gelassen sieht, haben sich die beiden nicht. Viel wichtiger, so Ralf Schumacher, sei das Abschneiden des Teams: "Wir waren definitiv überrascht, denn bei den Wintertests lief es für uns ziemlich gut, aus diesem Grund hatten wir erwartet, in Melbourne ebenfalls vorne dabei zu sein. Das Qualifying war, zumindest für meinen Teamkollegen, anständig. Aber im Rennen sah es dann ganz klar völlig anders aus. Das hatten wir nicht erwartet und deshalb wurden wir ziemlich plötzlich wachgerüttelt."

Auch Teamkollege Juan-Pablo Montoya stimmt zu: "Es ist schade, dass wir nicht schneller sind oder so schnell, wie wir das sein wollten. Man kann kaum behaupten, dass dies ein Auto ist, mit dem wir Rennen gewinnen werden. Ich erwarte nicht wirklich ein Wunder. Vielleicht überraschen wir uns selbst und haben plötzlich ein Auto, das schnell genug ist, um hier zu gewinnen. Vielleicht geht aber der Schuss auch nach hinten los und wir werden nur Zehnter. Es ist sehr schwer, das einzuschätzen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir brauchen Zeit. Hier sollte es aber schon ein wenig besser laufen."