• 10.06.2009 09:42

  • von Stefan Ziegler

Stuck fordert BMW Power für Vettel

Der frühere Formel-1-Rennfahrer Hans-Joachim Stuck sieht keine Zukunft für die Werksteams der deutschen Hersteller und plädiert für ein Umdenken

(Motorsport-Total.com) - Die neue Formel-1-Saison hat mit einem Paukenschlag begonnen: Nicht etwa die arrivierten Werksteams um Ferrari und McLaren-Mercedes haben 2009 die Nase vorn, sondern die Privatrennställe Brawn und Red Bull. Für Experte Hans-Joachim Stuck ein klares Zeichen dafür, dass die Formel 1 sich verändert hat, was seiner Meinung nach eine Reaktion der deutschen Hersteller erforderlich macht. Diese sollen sich laut Stuck auf das Liefern von starken Motoren beschränken.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck würde BMW Motoren für Youngster Sebastian Vettel einsetzen

"Ich verstehe nicht, wieso Mercedes oder auch BMW immer noch Autos bauen", sagte Stuck gegenüber 'Bild'. "Ich sage: Schluss damit! Die sollten sich auf das beschränken, was sie können: Motoren konstruieren und verkaufen", erklärte der 58-Jährige und verwies auf die aktuellen Geschehnisse auf der Rennstrecke: "Mercedes ist das beste Beispiel - ihr eigenes Team McLaren fährt jetzt gnadenlos hinterher."#w1#

"Der Rennstall kostet Mercedes aber eine irre Summe Geld. Gleichzeitig verkauft Norbert Haug seine Motoren jetzt für 10 Millionen Euro an die Überflieger von Brawn. Er wird Weltmeister und kassiert noch", stellte Stuck heraus und sieht auch BMW in einer ähnlichen Lage. "Die fahren genauso schlimm hinterher", kommentierte Stuck. "BMW sollte einen Deal mit Red Bull schmieden und dort seine Motoren einbauen."

"Dann hätten sie nicht nur eine echte WM-Chance, sondern mit Sebastian Vettel auch noch den deutschen Sympathieträger an Bord", meinte der ehemalige Formel-1-Fahrer, der sich darüber hinaus über die große Anzahl von Einschreibungen für die Saison 2010 freut. "Seien wir doch froh, dass es endlich Interessenten gibt", gab der Deutsche zu Protokoll und erläuterte abschließend, dass er hinter der neuen Formel 1 steht.

"300 Millionen Euro im Jahr auszugeben und dann kein Mal aufs Podium zu fahren, das konnte sich eigentlich niemand leisten", erklärte Stuck und fügte an: "Das war aber Alltag. Wenn die neuen Teams gute Fahrer haben und es auf der Strecke richtig Action gibt, dann trauert der alten Formel 1 keiner nach." Bereits am Freitag will die FIA bekannt geben, welche Teams den Zuschlag für eine Rennteilnahme 2010 erhalten.