• 13.09.2018 19:29

  • von Dominik Sharaf, Edd Straw & Erwin Jaeggi

Stoffel Vandoorne: Chance auf Formel-1-Verbleib "gering"

Keine konkreten Gespräche mit anderen Teams und auf der Suche nach Chancen in anderen Serien: Vandoorne vor Abschied - Marcus Ericsson setzt auf Sauber

(Motorsport-Total.com) - Der scheidende McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne hält seine Chancen, auch in der Saison 2019 in der Formel 1 zu fahren, für "niedrig". Wie er wenige Tage nach der Bestätigung seines Rauswurfs zum Jahresende sagt, hätte er bis dato nur lose Gespräche mit anderen Teams geführt. "Wir erkundigen uns aber momentan auch in anderen Serien", meint Vandoorne über sich und sein Management.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne könnte auf Abschiedstournee von der Formel 1 sein Zoom

Mögliche Alternative ist die IndyCar-Meisterschaft. Wenn McLaren sich in Nordamerika engagieren sollte, hält Vandoorne einen Verbleib bei seinem Förderer und eine Neuauflage der Paarung mit Fernando Alonso für denkbar. Doch er hat Bauchschmerzen bei Ovalrennen: "Das Indy 500 ist speziell", murrt er. "Nachdem was mit Robert (Wickens; Anm. d. Red.) passiert ist, ist es nicht immer verlockend." Der Unfall des Ex-DTM-Piloten lässt ihn vermuten: "Es ist viel Risiko dabei."

Charmant wäre, dass er den Kontakt zu einem Formel-1-Team halten würde. Ein Aspekt, der Vandoorne über reine Reservistenrolle für das kommende Jahr nachdenken lässt. Sein Selbstvertrauen hat der als Junior gehypte 26-Jährige nicht eingebüßt: "Ich bin der gleiche Fahrer, der ich vorher war. Ich habe das gleiche Talent und das Zeug, Rennen zu gewinnen und um Titel zu kämpfen."

Dass diese These in der Szene angezweifelt wird, hat angeblich nichts mit seinem Aus bei McLaren zu tun, auch wenn Vandoorne sagt: "Eine eindeutige Erklärung gab es nicht." Teamboss Zak Brown hätte sich eine Begründung vielmehr gespart. Dass der US-Amerikaner ihn anschließend zur besten Wahl für Toro Rosso erklärte, nimmt Vandoorne mit einer Mischung aus Galgenhumor und Pikiertheit auf: "Es ist schon merkwürdig, so eine Aussage zu hören, wenn er selbst mich gehen lässt."


Fotostrecke: Fahrer und Teams der Formel 1 2019

Vandoorne hofft, wie der 2014 bei McLaren rausgeworfene Magnussen eine zweite Formel-1-Chance zu bekommen. "Fragt Kevin", sagt er in Richtung von Journalisten. "Er war in einer ähnlichen Situation und ein Neustart hat ihm gutgetan." Es sei schwierig unterzukommen, wenn man Teil eines Juniorprogramms wäre, weil sich eine logische Verbindung ergäbe. Doch das Problem ist er los.

Ebenfalls um seine Zukunft bangen muss Sauber-Pilot Marcus Ericsson, der für 2019 nicht bestätigt ist. Er hofft auf eine Vertragsverlängerung bei den Schweizern und den Drive an der Seite Räikkönens, weiß aber: "Wenn jemand wie Kimi bei Sauber unterschreibt, zeigt es, dass der Kampf um ein Cockpit härter ist denn je." Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' träumt er von einer Paarung mit dem Ex-Weltmeister: "Ich habe als Kind zu ihm aufgesehen. Das wäre der Wahnsinn."

Ericsson streitet ab, dass seine Hintermänner - die TetraPak-Macher aus Schweden - ihm seinen Verbleib bei Sauber sichern würden. "Fred (Teamchef Vasseur; Anm. d. Red.) trifft die Entscheidungen und das ist der Grund, warum ich auf der Strecke meine Leistung bringen muss", erwidert er. "Mein persönliches Projekt und das Sauber-Projekt trennen die Leute im Hintergrund strikt."

Ihm ist klar, dass seine Formel-1-Laufbahn in wenigen Wochen enden könnte: "Ich fahre um meine Karriere", sagt Ericsson. "Der Druck ist größer als jemals zuvor. Deswegen gefällt es mir sogar."

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