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  • 11.04.2004 11:54

  • von Fabian Hust

Stoddart: Williams und McLaren verschwenden Geld

Minardi-Teamchef Stoddart findet, dass McLaren und Williams ihr Geld verschwenden und deshalb hinter Ferrari herfahren

(Motorsport-Total.com) - Minardi-Teamchef Paul Stoddart fühlt sich als "Weltmeister der Formel 1", als Champion im effektiven Umgang mit dem Budget. Mit geschätzten 35 Millionen Euro besitzt Minardi das mit Abstand geringste Budget in der Formel 1. Das Geld reicht gerade einmal aus, um drei Autos um die Welt zu schicken. Entwicklungsarbeit und Testfahrten kann das Team kaum durchführen. Die Folge sind mehrere Sekunden Rückstand auf die Konkurrenz, sodass man keine Chance auf WM-Punkte hat.

Titel-Bild zur News: Minardi-Teamchef Paul Stoddart

Paul Stoddart muss mit dem kleinsten Budget in der Formel 1 zurechtkommen

Wenn sich der Australier die Budgets von BMW-Williams (geschätzte 270 Millionen Euro) sowie McLaren-Mercedes (285 Millionen Euro) anschaut, dann kann der 48-Jährige nur mit dem Kopf schütteln: "Rons (Dennis, McLaren-Teamchef; d. Red.) Motorhome kostet fast mehr als ich brauche, um mein Team zu den Rennen zu schicken", so Stoddart gegenüber 'The People'.#w1#

"Ich kann einfach nicht glauben, dass Williams und McLaren mit ihrem Budget keinen ausreichend guten Job machen können, um Michael und Ferrari herauszufordern. Wenn ich ein Budget von 150 Millionen Euro hätte, dann könnte ich sie herausfordern. Aber sie haben ihr Geld verschwendet. Meine Fahrer haben mehr Runden als McLaren gefahren und das zeigt, welch großartigen Job wir machen. Leider sind meine Hände gebunden. Wenn wir mehr Geld hätten, dann würde ich zeigen, was wir wirklich leisten können."

Eine Ursache für die Geldverschwendung ist in den Augen von Paul Stoddart auch die Tatsache, dass die Top-Teams nicht den Mut hätten, junge und günstige Nachwuchsfahrer in die Autos zu setzen. Stattdessen würden sie diese lieber erst bei einer oder mehreren Saisons bei der Konkurrenz beobachten und dann wie im Falle von Kimi Räikkönen für hohe Ablösesummen freikaufen.

Dem Minardi-Team bleibt schon aus finanzieller Hinsicht keine andere Wahl, als Formel-1-Neulinge zu verpflichten. Dennoch glaubt Stoddart, dass Minardi den richtigen Riecher hat. Immerhin habe man Fernando Alonso, Jarno Trulli, Mark Webber und Giancarlo Fisichella das Formel-1-Debüt ermöglicht. "Wir bringen jedes Jahr jemand Neues in den Sport und das würdigen die großen Teams nicht. Ich messe den Erfolg deshalb an der Anzahl der Fahrer, die wir in den Sport gebracht haben und die zu den Top-Teams gegangen sind."