"Schumi II": Mit dem Finger schnippen reicht nicht
Ralf Schumacher ist sich bewusst, dass man bei den Barcelona-Tests den Rückstand auf Ferrari nicht aufholen konnte
(Motorsport-Total.com) - Rund eine halbe Sekunde pro Runde, so schätzt man im BMW-Williams-Lager, ist der Ferrari F2004 schneller als der Williams FW26. Eine halbe Sekunde ist in der Formel 1 eine kleine Welt, die aufzuholen ist, nicht jedoch innerhalb von wenigen Tagen: "Wer erwartet hat, dass wir jetzt - wo die Übersee-Rennen vorbei sind - nur mit dem Finger schnippen müssen, um Ferrari einzuholen, den muss ich leider enttäuschen. Erstens ruht sich mein Bruder ja auch nicht auf seinen Lorbeeren aus, und zweitens haben wir jetzt sehr viel Feinarbeit vor uns", berichtet Ralf Schumacher auf seiner Internetseite.

© BMW
Ralf Schumacher musste den Test am Freitag vorzeitig abbrechen
Dabei hatte das Team in dieser Woche bei den Testfahrten kein besonders großes Glück mit dem Wetter auf dem 'Circuit de Catalunya'. Am Mittwoch regnete es den ganzen Tag, am Donnerstag war die Strecke nach starkem Regen über Nacht am Morgen noch feucht. Zwar trocknete der Kurs im Verlauf des Mittags ab, doch am Nachmittag begann es erneut zu regnen.#w1#
Ralf Schumacher hätte am letzten Testtag eigentlich eine Rennsimulation abspulen sollen, doch weil der 28-Jährige über Rückenschmerzen klagte, musste er vorzeitig nach Salzburg zurückfliegen, wo er dieser Tage mit Ehefrau Cora und Sohn David Ostern feiert. Das Team setzte Testfahrer Marc Gené in den FW26, der die Rennsimulation über 105 Runden fortsetzte.
"Es ist nicht eine einzige große Wunde, auf die wir den Finger legen müssen, es ist vielmehr das Zusammenspiel des gesamten Pakets, das es zu verbessern gilt", so Ralf Schumacher weiter. "Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern das braucht seine Zeit, wobei ich schon so realistisch bin, dass ich weiß, dass wir davon nicht allzu viel haben. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass wir in die richtige Richtung gehen."
Von Sonntag bis Dienstag wird das Team Aerodynamik-Tests in Vairano (Italien) durchführen bevor man weitere drei Tage in Paul Ricard unterwegs sein wird: "Die Situation ist anders als im Vorjahr, wo wir innerhalb kürzester Zeit vom Basislager auf den Gipfel gestürmt sind. Jetzt müssen wir ein paar Hochlager dazwischen schieben und uns dem Gipfel Schritt für Schritt nähern, aber wir werden das schon hinkriegen."

