• 10.04.2004 15:15

  • von Fabian Hust

Keine Tabakwerbung beim Türkei-Grand-Prix

Pech für die Formel 1: Das Ausweichen hilft den Teams nicht, Zigarettenwerbung wird in der Türkei nicht erlaubt sein

(Motorsport-Total.com) - Als Anfang September vergangenen Jahres der Grundstein für die Formel-1-Rennstrecke in der Türkei gelegt wurde, da war es nur ein Gerücht, dass im Rahmen des Formel-1-Laufes Tabakwerbung verboten sein könnte. Einer der Gründe, warum die Formel 1 ab der kommenden Saison auf der Rennstrecke in Kurtkoy nahe Istanbul an den Start gehen wird, sollte die Freiheit sein, mit Tabakwerbung auf den Autos fahren zu können. Denn im Gegensatz zu Bahrain oder China kann man nicht gerade behaupten, dass die Türkei für die Automobilhersteller ein wichtiger Markt wäre.

Titel-Bild zur News: Streckenskizze der künftigen Rennstrecke in der Türkei

Ab der kommenden Saison gastiert die Formel 1 auch in der Türkei

Doch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat die Rechnung wohl ohne die Türken gemacht. Obwohl die Türkei (noch) nicht zur EU gehört, untersagt das Gesetz, die Formel-1-Autos mit Zigarettenwerbung auf die Strecke zu schicken, dies erklärte Mumtaz Tahincioglu, Chef des türkischen Motorsportbundes in einem Interview mit der Nachrichtenagentur 'Reuters'. Pech für die Formel 1, denn vertraglich hat man der Türkei WM-Läufe bis zum Jahr 2011 zugesagt. Insgeheim hatte man wohl gehofft, dass man noch einige Jahre mit Zigarettenwerbung fahren kann, bis der EU-Beitritt der Türkei perfekt ist.#w1#

Doch es gibt auch Positives für die Formel 1 aus der Türkei zu berichten. Die Bauarbeiten, die ursprünglich am 31. März 2005 abgeschlossen werden sollten, sind weiter fortgeschritten als geplant: "Wir liegen zwei Monate vor dem Plan", so Tahincioglu. Der letzte Feinschliff und eine neue Asphaltschicht wird der Kurs im August 2005 erhalten, kurz bevor das erste Rennen angesetzt ist.

Der 5,380 Kilometer lange Kurs wurde wie die Rennstrecken von Sepang, Manama und Shanghai vom Aachener Streckenarchitekten Hermann Tilke entworfen und soll rund 50 Millionen Euro kosten. 16 Kurven wird die gegen den Uhrzeigersinn verlaufende Strecke bieten, an der schnellsten Stelle werden die Formel-1-Fahrzeuge auf Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 km/h beschleunigen. 150.000 Zuschauer sollen in der neuen Arena Platz finden, die Hälfte der Plätze wird überdacht sein.

Die Veranstalter erwarten am ersten Rennwochenende rund 60.000 Touristen. Nachdem es Ende letzten Jahres Anschläge islamischer Gruppen in Istanbul gegeben hat, stehe die Sicherheit ganz oben, betont man. Private Sicherheitskräfte und "unsichtbare Soldaten" sollen für die notwendige Sicherheit sorgen.