• 08.07.2003 15:00

  • von Marcus Kollmann

Stoddart schlägt Promi Grand Prix-Meisterschaft vor

Der Australier hat eine interessante Idee, um den Formel-1-Sonntag attraktiver zu machen und schlägt ein Doppelsitzer-Rennen vor

(Motorsport-Total.com) - Im Zusammenhang mit den existenziellen Nöten seines Minardi-Teams, den Themen "Fighting Fund" und bezahlbaren Kundenmotoren für die unabhängigen Rennställe, stand Paul Stoddart die letzte Zeit aus weniger positivem Anlass im Rampenlicht der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Minardi F1x2 Zweisitzer

Stoddart schlägt Doppelsitzer-Rennen bei dem Grand Prix vor

Dass der Australier so verbittert um den Erhalt seines Teams kämpft und sich auch nicht davor scheut über die Öffentlichkeit Druck auf die Gegner auszuüben hat aber noch einen anderen Grund: Stoddart liebt den Motorsport von ganzem Herzen und sieht in der Formel 1 längst zu viel Politik im Spiel.

Kein Wunder, dass er den Kontakt zu den Fans regelmäßig sucht und diesen in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Veranstaltungen einen Blick hinter die Kulissen des italienischen Formel-1-Teams gewährte.

Bei den Minardi-Erlebnistagen hatten Fans und Prominente nicht nur die Gelegenheit einem Boliden und den Fahrern einmal ganz nahe zu sein oder selbst eien Boxenstopp durchzuführen, sondern einige Wenige bekamen auch die Chance bei einer Mitfahrt im Doppelsitzer Formel-1-Luft zu schnuppern.

Da es 2003 im Vergleich zum Vorjahr am Sonntag kein Warm-Up mehr gibt und die Besucher vor Ort erst mit dem Rennen am Mittag ihre Stars zu Gesicht bekommen, hat Stoddart nun einen Vorschlag geäußert, der der Königsklasse zukünftig viel Aufmerksamkeit bescheren könnte.

Am Rande der Zusammenkunft mit den anderen Teamchefs in Magny-Cours, schlug Stoddart vor, dass man doch so genannte Promi-Rennen mit den Doppelsitzern am Sonntagmorgen veranstalten könnte. Für diese 10 oder 12 Runden langen Show-Rennen würden natürlich ebenfalls bestimmte Regeln gelten.

"Bei den Rennen sind immer Prominente und Superstars dabei, einige von ihnen würden sogar gerne selbst einmal fahren wollen", so Stoddart.

"Man stelle sich nur einmal vor, dass jedes Team einen Doppelsitzer in den eigenen Farben, mit den eigenen Sponsorenaufklebern und ihrem Testfahrer hätte. Dann könnte man ein Rennen veranstalten bei dem jedes Team mit den eigenen Leuten einen Boxenstopp machen kann. Man muss sich nur einmal diesen Effekt vorstellen, besonders wenn es noch Punkte geben würde. Am Ende des Jahres hätten wir dann eine Prominenten Grand Prix-Meisterschaft die vielleicht von Jordan oder Minardi gewonnen werden könnte, denn die Autos sind absolut identisch. Ich denke, dass es eine fantastische Sache wäre", ist der Minardi-Teamchef Feuer und Flamme für seinen Vorschlag.

Wie die anderen Teams dazu stehen ist momentan zwar nicht bekannt, doch der Vorschlag des Australiers hat schon etwas für sich. Denkbar wäre zum Beispiel auch, dass die Teams eine Mitfahrt bei den Doppelsitzer-Rennen unter den Zuschauern vor Ort verlosen. Der Formel 1 würde so etwas ganz sicherlich gut tun, denn es hätte eine weitaus größere Wirkung als dass dadurch nur der Sonntagvormittag belebt werden würde.

Dass neben Minardi, die über eine ganze Flotte an Doppelsitzer-Boliden verfügen, nur McLaren einen eigenen Doppelsitzer besitzt, ist dem Vernehmen nach kein Problem, denn Stoddart würde die eigenen Doppelsitzer wohl zur Verfügung stellen. Was jetzt noch fehlt, ist die Zustimmung von Bernie Ecclestone und den anderen Teams.