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Stoddart: "Es gibt keine Sieger, nur Verlierer"
Teamchef Paul Stoddart ist nach der Minardi-Saga vom Wochenende schwer getroffen und spricht nun sogar vom möglichen Rücktritt
(Motorsport-Total.com) - Es war ein leidiges Hick-Hack um das Antreten des Minardi-Teams, das den Saisonauftakt der Formel 1 am vergangenen Wochenende begleitet hat. Schlussendlich konnten die schwarzen Renner doch am Rennen teilnehmen, weil Teamchef Paul Stoddart nach massivem Säbelrasseln doch auf das 2005er-Bodywork umrüstete. Bei ihm persönlich wurden aber tiefe Wunden aufgerissen.

© Minardi
Um Paul Stoddart drängten sich in Melbourne immer zahlreiche Journalisten
Besonders hart getroffen hat den Australier, dass ihn Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone öffentlich zum Rücktritt aufgefordert hat, während er zuvor von FIA-Präsident Max Mosley als "naiv" bezeichnet worden ist. Stoddart, ein Multimillionär, der stets aus dem Bauch heraus handelt, fühlt sich nun gekränkt, obwohl der Stein an und für sich von ihm selbst ins Rollen gebracht worden ist - schließlich hätte er die Autos von vornherein auf die Konfiguration vom Sonntag bringen können.#w1#
"Wenn Max (Mosley; Anm. d. Red.) und ich gehen sollen, weil das alles passiert ist, dann wäre ich bereit, Minardi zu verlassen, wenn sich die langfristige Zukunft der Formel 1 so absichern lässt", erklärte der 49-Jährige nach dem Grand Prix von Australien. Sein Ziel sei nie gewesen, mit dem Gang vor Gericht politische Diskussionen auszulösen, sondern er wollte lediglich beweisen, dass das neue Reglement nicht ganz lupenrein eingeführt worden ist.
"Als das alles angefangen hat, wollte ich eigentlich nicht vor ein ordentliches Gericht gehen", so Stoddart. "Das Thema wurde nur diskutiert, denn Max hat mir gegenüber gemeint, wenn mich die Regeln so stören, dann soll ich doch vor ein Gericht gehen, denn dort würde ich ohnehin nur abblitzen. Das hat er mir in einem Brief geschrieben. Es gibt keine Sieger, nur Verlierer. Man kann nur hoffen, dass durch dieses Drama alle aufgewacht sind, denn diese Führung des Sports ist nicht das, was wir brauchen."
Wie ernst der Minardi-Teamchef sein Rücktrittsangebot meint, sei freilich dahingestellt, denn kaum jemand kann sich vorstellen, dass er sich tatsächlich aus der Formel 1 zurückziehen würde. Außerdem ist weit und breit niemand in Sicht, der seinen Rennstall übernehmen könnte. Und: Man kann über Stoddart denken, was man will, aber eines kann man ihm nicht streitig machen - nämlich die Tatsache, dass er immer wieder für gute Schlagzeilen sorgt...

