FIA-Drohung: In Australien macht man sich keine Sorgen

Die FIA hat am Wochenende gedroht, die Formel 1 aus Australien abzuziehen, doch in Melbourne macht man sich deswegen keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Dass Paul Stoddart am Wochenende gegen das neue Reglement vor Gericht gezogen ist und sogar angehört wurde, hat den Automobilweltverband FIA so verstört, dass man in einer Pressemitteilung damit drohte, keine Motorsport-Veranstaltungen mehr in Australien durchzuführen. Dass es tatsächlich soweit kommen wird, kann sich jedoch kaum jemand vorstellen.

Titel-Bild zur News: Ron Walker

Ron Walker trifft sich diese Woche mit Ecclestone, um einen Termin zu fixieren

Wie ist das FIA-Statement also zu werten? Am wahrscheinlichsten ist, dass man auf diesem Weg Stoddart zeigen wollte, was er mit seinen Spielchen alles anrichten kann, denn ein echter Abzug der Formel 1 aus Australien ist nicht realistisch. Halbherzig wirkt die Drohung vor allem in Anbetracht der vertraglichen Situation, denn Melbourne hat einen wasserdichten Deal, den Grand Prix bis 2010 austragen zu dürfen.#w1#

Nächste Woche wird es in London zu einem Gipfeltreffen zwischen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und Ron Walker, dem Chef der 'Australian Grand Prix Corporation', kommen. Allerdings wurde dieses Meeting schon lange vor den Diskussionen am vergangenen Wochenende angesetzt, um einen neuen Termin für das 2006er-Rennen zu finden. Aufgrund der Commonwealth Games kann Melbourne kommendes Jahr bekanntlich erstmals nicht den Saisonauftakt durchführen.

"Ich lasse mich nicht in die Politik der FIA hineinziehen", kommentierte Walker die Ereignisse vom vergangenen Wochenende. "Alles, was wir sagen, ist, dass das Rennen bis 2010 sicher ist und dass Herr Bracks (Premierminister der Provinz Victoria; Anm. d. Red.) eine Option für weitere fünf Jahre unterschrieben hat. Was den Termin für 2006 angeht, wünschen wir uns den 30. April, aber die Entscheidung liegt nicht bei mir, sondern bei Herrn Mosley und Herrn Ecclestone."

Auch Premierminister Steve Bracks, ein leidenschaftlicher Formel-1-Fan und Vertrauter von Walker, hat keine Angst um die Zukunft des Rennens: "Der Grand Prix wird bleiben", sagte er gestern auf der Startaufstellung gegenüber Journalisten. "Wir haben einen sicheren Vertrag. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser nicht eingehalten wird, ist so hoch wie jene, dass ein Schneeball in der Hölle überlebt."