Stoddart: Die Konkurrenzserie ist noch nicht tot
Der ehemalige Formel-1-Teamchef Paul Stoddart geht davon aus, dass die 'GPMA' und ihre Pläne weiterhin ernst zu nehmen sind
(Motorsport-Total.com) - Mit Paul Stoddart hat die Formel 1 mit dem Verkauf des Minardi-Rennstalls an Red Bull einen Teamchef verloren, der sich kräftig in die Politik eingemischt hat, die hinter den Kulissen in der "Königsklasse des Motorsports" gemacht wird.

© Minardi
Paul Stoddart hat die 'GPMA' noch keinesfalls abgeschrieben
Ein seit vielen Monaten gespielter Machtpoker ist jener der Herstellervereinigung 'Grand Prix Manufacturers' Association' (GPMA) um mehr Mitspracherechte und einer höheren Beteiligung an den Einnahmen aus der Formel 1.#w1#
Trotz der Tatsache, dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mit Ferrari, Williams, Midland, Red Bull Racing sowie der Scuderia Toro Rosso bereits fünf Rennställe auf seiner Seite hat, das Super Aguri F1 Team sich angeblich bis 2012 an die Formel 1 binden möchte und Honda und Toyota mit einem Absprung vom 'GPMA'-Zug in Verbindung gebracht werden, sind die Pläne in den Augen von Stoddart weiterhin ernst zu nehmen.
"Die Hersteller machen mit Mosley im Moment eine harte Zeit durch", so der Australier gegenüber 'BBC Radio Five Live'. "Wir alle hoffen, dass es ab 2008 eine vereinigte Formel 1 geben wird, aber wir können das Kapitel dieses Buches noch nicht abschließen. Es sieht dank einiger Bewegungen wie der Unterschrift von Williams sicherlich viel versprechend aus, aber man kann nicht leugnen, dass vor uns noch einiges an Tumulten liegt."
Stoddart kann sich einen Renault-Rückzieher vorstellen
Ein weiteres Gerücht, das seit einigen Wochen durch die Formel 1 geistert, ist ein möglicher Rückzieher von Renault aus dem Sport, denn der neue Renault-Chef Carlos Goshn gilt nicht als Formel-1-Fan und will den Konzern auf Sparkurs bringen. Da passt das Abenteuer Formel 1 nicht ins Konzept, auch wenn man derzeit Erfolge einfährt.
In den Augen von Paul Stoddart kann man Fernando Alonsos Ankündigung, dass er 2007 für McLaren-Mercedes fahren wird, so deuten, dass man Renaults langfristiges Engagement zumindest in Frage stellen muss: "Viele Leute sagen voraus, dass sie nach 2006 oder 2007 aussteigen könnten, und dieser Zug zeigt mir, dass Renault darauf vorbereitet war, ihn gehen zu lassen. Das hat man nicht gemacht, ohne ausgiebig darüber nachzudenken."

