• 11.05.2002 10:09

  • von Marcus Kollmann

Stoddart: 2003 ohne Arrows, Minardi und Jordan

Der Australier erklärt warum die Existenz der Hälfte der Teams auf dem Spiel steht und die Top-Teams endlich einlenken müssen

(Motorsport-Total.com) - Minardi-Teamchef Paul Stoddart hat am Rande des Österreich-GP in Spielberg vor einer Zusammenkunft aller Teamchefs mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone eine düstere Zukunftsprognose gezeichnet und vor allem die großen Rennställe aufgefordert umfangreichen Maßnahmen zur Existenzsicherung aller Teams zuzustimmen.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart (Teamchef)

Stoddart sieht derzeit schwarz was die Zukunft der Hälfte der Teams anbelangt

"Es gibt definitiv drei Teams die nächste Saison nicht mehr dabei sein werden, vorausgesetzt die gegenwärtige Situation ändert sich nicht. Dabei handelt es sich um Arrows, Minardi und Jordan", erklärte Stoddart, der die Rahmenbedingungen in der Königsklasse als so schlecht für die ohne Werksunterstützung auskommenden Teams einstuft, dass er augenblicklich davon ausgeht, dass nächste Saison nur noch die Rennställe die einen großen Automobilkonzern als Partner haben Rennen fahren werden. Das könne aber nicht im Interesse der Formel 1 sein, findet der sich neben seinem Formel-1-Team um seine Fluglinie European Aviation kümmernde Geschäftsmann der fürchtet, dass nächstes Jahr nur noch 6 Teams am Start stehen und diese dann vielleicht mit vier Fahrern antreten.

Angesprochen wie es um Sauber und British American Racing bestellt sei, erklärte Stoddart, dass beide Teams auf Grund starker Partner und Sponsoren wohl auch nächste Saison dabei sein werden.

Kleine Teams benötigen Sofortmaßnahmen sonst geht ihnen die Puste aus

Um die Zukunft seines Minardi-Teams ist es momentan jedoch eher schlecht bestellt, verriet der Australier, seien bislang doch noch keine Sponsoren für 2003 gefunden worden und entsprechende Gespräche liefen eher schleppend.

Wegen seiner Forderungen die Kosten zu senken selbst von manch einem Teamchef kritisiert, hält Stoddart weiterhin daran fest, dass es umfangreicherer Maßnahmen bedarf das Überleben aller Rennställe zu sichern als jener die bislang beschlossen worden sind: "Ich habe schon letztes Jahr im Oktober gesagt, dass wir die Kosten kontrollieren müssen, andernfalls werden sie uns nämlich am Ende kontrollieren. Seitdem ist nicht viel passiert, sieht man von der erfreulichen Nachricht bezüglich der Limitierung der Motoren ab. Allerdings hilft das den kleinen Teams, die ums Überleben kämpfen, nicht sofort. Ehrlich gesagt benötigen wir das nicht erst im nächsten oder übernächsten Jahr, sondern wir benötigen das schon jetzt", verdeutlichte der 46-Jährige den Ernst der Lage.