Stewart verrät: So versessen ist Berger auf Jochen Rindt

Der österreichische Weltmeister Jochen Rindt hat bis heute Einfluss auf den Motorsport in seiner Heimat - Gerhard Berger gehört zu seinen größten Fans

(Motorsport-Total.com) - Mit der Rückkehr des Grand Prix in Spielberg in den Formel-1-Kalender hat Österreich nach elfjähriger Abwesenheit wieder ein Stück Königsklasse abbekommen. Und die Weltöffentlichkeit bekam einen Eindruck davon, wie sehr der Motorsport noch in der Alpenrepublik verankert ist. Die Leidenschaft schwappte nicht nur von der Steiermark über die Fernsehbildschirme in die ganze Welt über. Und sie hat ihren Ursprung, wie viele österreichische Rennfahrer immer wieder betonen.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Ertappt: Jackie Stewart deckt Gerhard Bergers Rindt-Leidenschaft auf Zoom

"Ohne Jochen Rindt hätte es in Österreich vielleicht nie einen Formel-1-Fahrer gegeben", stellte der heutige Red-Bull-Berater Helmut Marko schon im vergangenen Jahr gegenüber 'Sport Bild' heraus. Der 72-Jährige, der zu den ersten Nachfolgern Rindts in der Formel 1 gehörte, spricht damit eine unvergessliche Legende des Sports an, dessen nationaler Einfluss auf der Welt seinesgleichen sucht.

15 Österreicher haben es seit Mitte der 1960er-Jahre in die Königsklasse geschafft. Rindt, der zwar in Mainz geboren, aber bei seinen Großeltern in Graz aufgewachsen ist und stets unter Österreichischer Flagge fuhr, war der erste von ihnen. Seinen ersten Formel-1-Grand-Prix bestritt er 1964 in Österreich, sein letztes beendetes Rennen fand 1970 ebenfalls in seiner Heimat statt. Drei Wochen später verstarb er bei einem tragischen Unfall während des Qualifying zum Grand Prix von Italien in Monza.

Der "Vater des Motorsports in Österreich"

Zur Legende wurde Rindt aber nicht nur als erster Österreicher in der höchsten Motorsportklasse, oder wegen seiner 60 Rennen, zehn Pole-Positions und sechs Siege. Der nur 28 Jahre alt gewordene Vorreiter ist der einzige Formel-1-Weltmeister, der seinen Titel nach seinem Tod erhielt.

Niki Lauda wurde zum erfolgreichsten, Roland Ratzenberger zu einem weiteren tragischen und Alex Wurz zu einem bis heute einflussreichen Piloten aus Österreich. Und Gerhard Berger gilt mit seinen 210 Rennen bis heute als erfahrenster Königsklassen-Vertreter seiner Nation. Doch selbst der heute 55-Jährige hat sich nie von der Rindt-Faszination lösen können.


Fotostrecke: Legenden in Spielberg

"Wir schauen alle sehr gerne auf die Jochen-Rindt-Ära", sagte er in Vorbereitung auf das Legenden-Rennen im Rahmen des diesjährigen Österreich-Grand-Prix. Im vergangenen Jahr durfte er an gleicher Stelle den Lotus seines Idols lenken. "Er war für uns alle das große Vorbild und eine Art Vater des Motorsports in Österreich."

Und Jackie Stewart, jener dreimalige Weltmeister, der Rindt persönlich kannte und sich seine ersten zwei WM-Titel je vor und nach dem ersten Österreichischen Triumpf sicherte, verriet gegenüber 'Sky Sports F1' am Rande des diesjährigen Rennens in Monaco über Berger: "Ich war in seinem Appartement und er hat die beeindruckendste Sammlung an von Fotografien, die ich je gesehen habe. Er ist dabei total versessen auf das Talent von Jochen Rindt. Die Fotografien, die er hat, sind unglaublich."