• 17.10.2007 17:50

  • von Harry Miltner

Stewart ist von Alonso menschlich enttäuscht

Rennsport-Legende Sir Jackie Stewart ist von der Art, wie Fernando Alonso mit dem "Problem Hamilton" umgeht, enttäuscht

(Motorsport-Total.com) - Gegenwärtig ist Jackie Stewart in Schottland und England auf Promotion-Tour für seine Autobiographie "Winning is Not Enough" unterwegs und ernährt sich und die Seinen hauptsächlich von Mutton pie, typisch britischen Pasteten mit Hammelfleisch, und Irn-Bru, einer schottischen Limonade. Das WM-Finale wird er aus der Ferne verfolgen müssen.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart ist über Alonsos Verhalten enttäuscht

Als er die Termine vereinbarte, wusste der Ex-Dreifach-Champion nicht, dass die Formel-1-WM in einen derartigen Showdown gehen würde. Für Stewart lautete die Maxime immer "Siegen, Anstand und Umsicht ergeben Erfolg". Manche mag diese Formel belustigen, vor allem die Begriffe Anstand und Umsicht. "Es ist eine Welt des Fressen oder Gefressen werdens dort draußen. Siegen ist nicht alles, sondern das einzige. Aber ich lehne das kategorisch ab", so Stewart gegenüber dem 'Independent'.#w1#

Stewart nennt Beispiele wie Jack Nicklaus oder Arnold Palmer, zwei Männer, deren Namen zur Legende wurden, nicht nur wegen ihrer Erfolge, sondern auch wegen der Art ihrer Siege. Ersteres machte sie zu Sportprofis, Letzteres aber zu Männern.

Wenn man Stewarts Formel nun auf Fernando Alonso anwendet, muss man unweigerlich den Schluss ziehen, dass er als Sportler zwar herausragend ist, aber als Mann noch etwas zu beweisen hat. Er hat das Aufbegehren von Lewis Hamilton nicht mit Würde akzeptiert und erklärt seinen Rückstand von vier Punkten in der Gesamtwertung mit den Fehlern des Teams.

Der 68-jährige Stewart tut sich schwer, über Alonso zu sprechen, denn er bewundert den Fahrer und lobte ihn auch nach seinem zweiten Titel im Vorjahr. "1965 kam ich zu BRM und Graham Hill war als Weltmeister die klare Nummer 1. Ich war aber schneller als er, was bestimmt ein Schock für ihn war."

"Graham kam damit gut zurecht, verhielt sich immer abgeklärt und fair. Vergangenes Jahr lobte ich Fernando als den reifsten Piloten seiner Generation - er traf die richtigen Entscheidungen und führte Renault zum Sieg. Dieses Jahr waren seine Aktionen außerhalb des Wagens nicht so bedacht."

Stewart sieht eine Parallele der Entwicklung, denn "was Alonso bei Renault mit (Giancarlo) Fisichella machte, hat Lewis nun hier getan. Aber ich bin von seiner Reaktion enttäuscht. Er hat Lewis erlaubt, ihm unter die Haut zu gehen".

Auch wenn Alonso nun vor seinem möglichen dritten Titel steht, dürften sind seine Tage bei McLaren gezählt. Der Spanier wurde zunächst mit Ferrari in Verbindung gebracht, doch dort hat man den Vertrag von Felipe Massa nun bis 2010 verlängert. Damit stehen eine Rückkehr zu Renault beziehungsweise ein Millionen-Deal bei Toyota im Raum.

Wie auch immer die WM 2007 ausgeht - am Sonntag dürfte das Kapitel Alonso/McLaren geschlossen sein.

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