Steuerdebatte um Formel-1-Fahrer geht weiter

Die Politik regt sich über "Schumi" und Co. auf, weil sie im Ausland ihre Steuern bezahlen - Rechnungshof: Sieben Millionen gehen verloren

(Motorsport-Total.com) - Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat vergangene Woche den in der Schweiz lebenden Michael Schumacher dafür kritisiert, dass er in Deutschland keine Steuern bezahlt, sich aber als großer Tsunami-Spender feiern lässt. Der Weltmeister wiederum konterte, dass er sehr wohl auch an den deutschen Fiskus bezahlt, unter anderem durch die Millionenerträge aus dem Fanartikelverkauf.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumachers Villa

Der Wahl-Salzburger Ralf Schumacher zahlt seine Steuern in Österreich

Nun schaltet sich auch der Bundesrechnungshof in die Debatte ein - mit der Behauptung, dass Formel-1-Piloten massive Steuervorteile genießen. Dies bezieht sich allerdings nicht auf außerhalb Deutschlands lebende Piloten, sondern auf jene, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Merkwürdig jedoch, dass kein einziger deutscher Formel-1-Pilot in Deutschland lebt: Michael Schumacher und Nick Heidfeld haben sich in der Schweiz niedergelassen, Ralf Schumacher in Österreich.#w1#

Allerdings bezieht sich der Rechnungshofbericht auch eher auf andere Rennfahrer und Sportler im Allgemeinen, mit denen die Finanzbehörden mit Zustimmung des Bundesministeriums für Finanzen besondere Pauschalkonditionen für die Steuerabgaben ausgehandelt haben, die jährlich sieben Millionen Euro kosten. Viele Sportler verlassen Deutschland ja nicht unbedingt des Geldes wegen, sondern weil die Steuergesetze teilweise so undurchsichtig sind, dass man ständig am Rande der Legalität wandelt.