Stella: Sainz-Vorfall zeigt, dass Formel 1 "absolut sichere" Maßnahmen braucht

McLaren-Teamchef Andrea Stella legt den Fokus nach dem Vorfall rund um Carlos Sainz auf das Thema Sicherheit: "Standards müssen höher sein"

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andrea Stella sagt, der Zwischenfall von Carlos Sainz im ersten Formel-1-Training von Las Vegas unterstreiche die Notwendigkeit einer "absolut sicheren" Herangehensweise bei Objekten wie Kanaldeckeln.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz (Ferrari) im Training zum Formel-1-Rennen in Las Vegas 2023

Der Vorfall rund um Carlos Sainz war ziemlich gefährlich Zoom

Sainz' Auto wurde schwer beschädigt, als er zu Beginn des ersten Trainings auf der neuen Strecke über einen Kanaldeckel fuhr, während Esteban Ocon ebenfalls über einen solchen fuhr und sich dabei schwere Schäden an Unterboden und Chassis zuzog.

Beide Piloten mussten für das zweite Training auf ein Ersatzchassis umsteigen, Sainz erhielt zudem eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen, weil er einen zusätzlichen Energiespeicher einbauen musste, der über dem erlaubten Kontingent lag.

Für Stella war der Vorfall eine Erinnerung daran, dass die Sicherheit auf der Strecke an erster Stelle steht: "Jedes Mal, wenn man ein Problem mit Gullydeckeln hat, ist das sehr ärgerlich", sagt er. "Das hat man bei Williams in Baku gesehen." Damals war George Russell über eine solche Abdeckung gefahren.

"Ich glaube, Jenson [Button] hat in Monaco einen Gullydeckel getroffen, der sofort den Frontflügel zerstört hat. Und in dem Fall war es bei niedrigen Geschwindigkeiten, denn er kam in Monaco aus der ersten Kurve."

"Ich denke, nach diesem Vorfall ist das Bewusstsein dafür geschärft, dass die Standards für dieses Risikopotenzial einfach höher sein müssen. Und im Grunde muss es absolut sicher sein", betont der Italiener.

Lob für Lösung des Problems

Stella räumt ein, dass er erleichtert war, dass die FIA das zweite Training doch noch durchführen konnte, nachdem die Strecke gründlich überprüft werden musste.

"Ich denke, wir haben bei neuen Strecken und Straßenkursen schon gesehen, dass solche Probleme auftreten können", sagt er. "Fairerweise muss ich sagen, dass ich, als ich diese Art von Problemen sah, ein wenig besorgt war, dass es schwierig werden könnte, sie zu lösen."

"Deshalb möchte ich die Tatsache loben, dass alle Techniker, Ingenieure und auch die FIA gut reagiert haben", betont er. "Wir hatten eine Session, und es war gut, dass alle verstanden haben, dass wir etwa bei der Reifenrückgabe flexibel sein müssen."

"Es ist nur schade, dass die Zuschauer noch keine Autos auf der Strecke gesehen haben, weil sie gehen mussten", so der Teamchef weiter.

Mäßiges Training für McLaren

McLaren beendete das verlängerte zweite Training mit Lando Norris auf Platz elf und Oscar Piastri drei Plätze dahinter.

Stella gibt zu, dass es keine einfache Session für das Team aus Woking war: "Nein, wir hatten hier und da ein paar Probleme mit der richtigen Kühlung des Autos, aber wir bekamen das in den Griff."

"Aber als wir dann auf die Strecke gingen, merkten wir, dass wir noch Arbeit vor uns hatten, denn das Auto funktionierte nicht so gut wie in den letzten Rennen", sagt er. "Wir haben uns das Auto angeschaut und ich würde sagen, dass es zu diesem Zeitpunkt keine einfache Antwort gibt."


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Stella weiter: "Wie alle Teams haben wir die Besonderheiten dieser Veranstaltung verstanden, die nicht nur aus dem Ort, sondern auch aus dem Verhalten der Reifen und dem Layout der Strecke bestehen."

"Es wird also ein interessantes Rennen sein. Und ich denke, wir werden sehen, dass sich die Hackordnung auch ziemlich dramatisch ändern kann."

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